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Themen der Woche: miteinander

26.01.2023

Landespräventionspreis geht nach Ostprignitz-Ruppin

Auszeichnung für den Arbeitskreis "Umgangsrecht im Kontext häuslicher Gewalt"

Ausgezeichnet: Judith Melzer-Voigt, Michaela Rönnefahrt, Antje Röper, Nora Wenger, Antje Baumgart, Lydia Sandrock, Ines Rehfeld und Kristina Borrock (von links) vom Arbeitskreis. © LK OPR
Ausgezeichnet: Judith Melzer-Voigt, Michaela Rönnefahrt, Antje Röper, Nora Wenger, Antje Baumgart, Lydia Sandrock, Ines Rehfeld und Kristina Borrock (von links) vom Arbeitskreis. © LK OPR

Der Arbeitskreis „Umgangsrecht im Kontext häuslicher Gewalt“ im Landkreis Ostprignitz-Ruppin ist mit dem Präventionspreis 2022 des Landes Brandenburg ausgezeichnet worden. Mit dem Preis würdigt das Innenministerium in jedem Jahr beispielhafte Präventionsansätze und erfolgreiche Strategien, um Kriminalität zu verhindern. Im Arbeitskreis „Umgangsrecht im Kontext häuslicher Gewalt“ engagieren sich Vertreter:innen verschiedener Institutionen, Vereine und Organisationen, um Schritt für Schritt eine Zusammenarbeit in Hochrisikofällen von häuslicher Gewalt zu etablieren. Das Besondere ist, dass staatliche Organisationen wie Polizei, Gericht und Jugendamt mit Nicht-Regierungsorganisationen zusammenarbeiten. Mitglieder sind unter anderem die Opferhilfe Land Brandenburg e.V., das Neuruppiner Frauenhaus, der Paritätische und die Fachstelle Gewaltprävention Brandenburg. Auch die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Ostprignitz-Ruppin und der Stadt Neuruppin engagieren sich im Arbeitskreis.

Entstanden ist der Arbeitskreis 2019 in Folge einer Fachtagung auf Initiative des Frauenhauses. Hintergrund war, dass das Umgangsrecht, das Tätern auch in Fällen von häuslicher Gewalt mitunter zugesprochen wird, Frauen und ihre Kinder in ernsthafte Gefahr bringen kann. Gewaltschutz und Umgangsrecht stehen in diesen Fällen gegeneinander.

Auch die Istanbul-Konvention – ein Übereinkommen des Europarates zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen – betont die Wichtigkeit einer Zusammenarbeit von nicht-staatlichen und staatlichen Organisationen, wie es sie in Ostprignitz-Ruppin durch den Arbeitskreis gibt. „Ihre Bewerbung hat die Jury in besonderem Maße durch die systematische und bereits längerfristig umgesetzte Vernetzung relevanter Akteure in einem gesamten Landkreis beeindruckt“, lobte Kay Kasüschke, Präventionsbeauftragter des Landes Brandenburg, in der Begründung bei der Preisverleihung Ende 2022. Professionelle Akteure seien einen gemeinsamen Weg gegangen und gehen ihn noch weiter: Der Arbeitskreis will die Fallkonferenzen, bei denen alle Akteure gemeinsam das weitere Vorgehen in Hochrisikofällen beraten, etablieren. Das soll dazu führen, dass schwere Straftaten verhindert werden. Das Engagement und die Vernetzung im Arbeitskreis „Umgangsrecht im Kontext häuslicher Gewalt“ haben, so auch die Einschätzung der Jury, einen Modellcharakter für ganz Brandenburg.

Im Arbeitskreis wirken staatliche und nichtstaatliche Organisationen Hand in Hand. © LK OPR
Im Arbeitskreis wirken staatliche und nichtstaatliche Organisationen Hand in Hand. © LK OPR

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