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13.03.2023

Über 800 Schüler sollen ihre Stärken entdecken

Erfolgreicher Start von "komm auf Tour" in Neuruppin

Landrat Ralf Reinhardt (links) und Stefan Dirkes (operative GF der Agentur für Arbeit Neuruppin) begrüßen die Jugendlichen. © LK OPR
Landrat Ralf Reinhardt (links) und Stefan Dirkes (operative GF der Agentur für Arbeit Neuruppin) begrüßen die Jugendlichen. © LK OPR

Am Montagvormittag startete in der Neuruppiner Kulturkirche das bundesweite Projekt "komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft", an dem noch bis einschließlich Freitag 818 Schüler:innen der 7. Klassen von 15 Schulen aus dem gesamten Landkreis Ostprignitz-Ruppin teilnehmen werden. Bei dem Projekt zur Entdeckung der eigenen Stärken, der Berufsorientierung und zur Lebensplanung, das zu 51 Prozent vom Landkreis und zu 49 Prozent von der Bundesagentur für Arbeit finanziert wird, durchlaufen die Jugendlichen einen Erlebnisparcours und sollen so spielerisch ihre Stärken entdecken und diese mit Berfufsbildern verbinden. Auch die Stiftung für den Landkreis Ostprignitz-Ruppin unterstützt das Projekt durch die Finanzierung des Bustransfers der auswärtigen Schulen und weiterer Begleitkosten. Des Weiteren sind regionale Betriebe, Ausbildungsstätten sowie verschiedene Institutionen aus dem Bereich der Berufsorientierung und Lebensplanung vor Ort.

Zum Start des Projektes kam auch Landrat Ralf Reinhardt und schloss sich der mehrsprachigen Begrüßung der Jugendlichen durch die Agentur Sinus mit einem Satz auf Norwegisch an. Er hat nach seinem Abitur in Kyritz in Berlin und in Oslo Jura studiert. Die Jugendlichen staunten, mussten jedoch passen, als sie von ihm gefragt wurden, ob sie wüssten, was denn ein Landrat sei. Mit lockeren Worten erklärte er es ihnen, was seine Aufgaben als "Chef der Landkreis-Verwaltung" seien. Dass dazu beispielsweise auch der Aufgabenbereich als Schulträger gehöre. So gab der Landrat ihnen einen kurzen Einblick mit praktischen Beispielen, was das bedeutet. Und er warb zugleich für die Vielfalt der Berufe bei der Kreisverwaltung. Den Jugendlichen gab er den Wunsch mit auf den Weg, dass sie ihr Hauptinteresse - nämlich wofür ihr Herz schlage - zu ihrem Beruf machen können. Und auch ein kleines Geheimnis verriet er den Schüler:innen: Sein Kindheitstraum sei es gewesen, Kapitän auf hoher See zu werden. 

Im Erlebnisparcours lernen die Jugendlichen ihre Stärken kennen, die durch verschiedene Symbole gekennzeichnet werden. © LK OPR
Im Erlebnisparcours lernen die Jugendlichen ihre Stärken kennen, die durch verschiedene Symbole gekennzeichnet werden. © LK OPR

Auch mit den teilnehmenden Jugendlichen spreche man über ihre Träume, erklärte Projektmitarbeiter Sebastian Milde von der Agentur Sinus. Man bestärke sie auch darin, dass sie diese verfolgen sollen. Jedoch gebe man ihnen die wichtige Botschaft mit auf den Weg, immer einen Plan B zu haben und nicht alles auf eine Karte zu setzen. „Ich finde es total spannend, den Parcours zu erleben. Es hat mir geholfen einen Einblick in meine Zukunft zu bekommen“, sagte ein Mädchen nach ihrem Besuch im Erlebnisparcours. Mit dem Projekt komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft begeben sich die Jugendlichen auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise. Die Schüler:innen setzen sich in einem 500 Quadratmeter großen Parcours in der Neuruppiner Kulturkirche mit den Themen Berufsorientierung sowie Zukunfts- und Lebensplanung auseinander. Sie lernen sich selbst besser kennen und finden heraus, welche Stärken und Interessen zu ihnen passen. Worin bin ich gut? Was interessiert mich wirklich? Wie möchte ich in Zukunft leben? Für die Beantwortung dieser Fragen sammeln die Jugendlichen erste wertvolle Ideen und Impulse für sich selbst.

„Jeder von euch hat Stärken; vielleicht sogar mehr, als ihr denkt. Heute geht es auf eine Entdeckungsreise und ihr könnt mehr über euch selbst erfahren.“ Mit dieser zentralen Botschaft werden die Jugendlichen an der Auftaktstation, dem sogenannten Terminal 1, auf eine zweistündige Reise an vier Spielstationen eingeladen. Je nach Wahl von Aufgabe und Lösungsweg vergeben die Moderation und sowie regionale Reisebegleitungen - es sind rund 20 Helfer:innen vor Ort - verschiedene Stärken (in Form von bunten symbolischen Aufklebern) an die Jugendlichen als individuelles Feedback, das zur Selbsteinschätzung anregen soll.

An der Station Sturmfreie Bude geht es um die Themen Verantwortung und Freiheit. © LK OPR
An der Station Sturmfreie Bude geht es um die Themen Verantwortung und Freiheit. © LK OPR

Während die Jugendlichen an der Station Sturmfreie Bude ihre Wohnung der Zukunft gestalten, lernen sie zugleich etwas über das Wechselspiel von Freiheit und Verantwortung, Wie fühlt es sich an, neue Dinge auszuprobieren? Darum geht es auch an der Station Bühne, wo die Jugendlichen sich auf die gleichnamige wagen sollen. Wie fühlt es sich an, vor allen und vor allem im Mittelpunkt zu stehen? Oder auch in neue Rollen zu schlüpfen? 95 Prozent der Teilnehmenden würden sich auf die Bühne wagen, berichtet Projektmitarbeiter Sebastian Milde. Und auch diejenigen, die nicht möchten, hätten etwas gelernt - nämlich auch einmal nein zu sagen. An der Station Labyrinth erklärt der Moderator, dass das Leben oftmals nicht geradlinig ist und dass es zudem notwendig sei, sich gegenseitig zu helfen. Im Fokus dieser Station, die die Jugendlichen  als Team rückwärts durchlaufen müssen, geht es also um die Stärken Teamfähigkeit und Kommunikation. Parallel werden an der Station Zeittunnel die Jugendlichen auf eine Zeitreise geschickt. Die Schüler:innen erzählen von ihren Träumen und Zielen. Dabei werden auch Rollenbilder und -erwartungen thematisiert.

Am Ende des Erlebnisparcours‘ erfahren die Jugendlichen dann an sogenannten Stärken-Schränken, welche Tätigkeiten, Berufsbilder und damit welche möglichen Praktika zu ihren Stärken passen. „Ihr könnt mehr, als ihr bislang wisst. Probiert euch aus, was euch Spaß macht – zu Hause, in der Schule und im nächsten Praktikum!“, werden die Jugendlichen verabschiedet. Die Berufsberater:innen der Agentur für Arbeit Neuruppin sowie weitere regionale Partner:innen aus den Bereichen Berufsorientierung und Lebensplanung sind in den Parcours eingebunden. Die Berufsberatung kann so auf den Erfahrungen von komm auf Tour in der individuellen Beratung mit den Jugendlichen aufbauen. Gleichzeitig lernen die Jugendlichen die regionalen Anlaufstellen kennen.   Über den Erlebnisparcours hinaus fördert komm auf Tour die Zusammenarbeit von Schulen und Erziehungsberechtigten: Die Erziehungsberechtigten der teilnehmenden Jugendlichen über einen Informationsabend und die Lehrkräfte über einen vorbereitenden Workshop. Alle Beteiligten spielen eine wichtige Rolle in der Unterstützung und Begleitung der Jugendlichen. „Es ist ein super Projekt, weil es die Stärken meines Kindes betont.“, berichtet ein Vater nach dem Informationsabend für Erziehungsberechtigte im Erlebnisparcours. 

Stefan Dirkes (operativer GF der Agentur für Arbeit in Neuruppin), Landrat Ralf Reinhardt und Sebastian Milde (MA der Projektagentur Sinus) (von links) besichtigten den Erlebnisparcours in der Kulturkirche. © LK OPR
Stefan Dirkes (operativer GF der Agentur für Arbeit in Neuruppin), Landrat Ralf Reinhardt und Sebastian Milde (MA der Projektagentur Sinus) (von links) besichtigten den Erlebnisparcours in der Kulturkirche. © LK OPR
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