Letzte Treffen der Arbeitsgruppen und des Steuerungskreises zum Kreisentwicklungskonzept 2035+
Das Kreisentwicklungskonzept befindet sich auf der Zielgeraden. Bereits im Mai soll das Konzept im Kreistag verabschiedet werden. In den vergangenen Monaten kamen die Arbeitsgruppen und der Steuerungskreis ein letztes Mal zusammen.
Der Fokus der Arbeitsgruppentreffen lag diesmal auf der Planung von möglichen Projekten und auf verschiedenen Leitfragen: Welche Maßnahmen sollten angestoßen werden, um die zuvor formulierten Leitziele erreichen zu können und die Region zukunftsfähig aufzustellen? Welche Rolle kann der Landkreis einnehmen und welche Akteure sind einzubinden? Während des gesamten Prozesses zur Erstellung des Konzepts hat das Projektteam aus Verantwortlichen des Landkreises und des beauftragten Büros complan Kommunalberatung Projektideen aus den Arbeitsgruppen und der Bürgerbeteiligung gesammelt sowie aus den anstehenden Handlungserfordernissen abgeleitet. Die Projekte wurden sortiert, ausgearbeitet und in Steckbriefen als Diskussionsgrundlage für die Arbeitsgruppen zusammengestellt. Im Ergebnis wurden für jede der vier Handlungsfelder (Mobilität, Wirtschaft und Innovation, Gesundheit und Teilhabe, Umwelt und Energie) etwa zehn Projektvorschläge in die Arbeitsgruppen eingebracht, die die Arbeitsgruppen dann weiter verfeinerten und zum Teil aussortierten oder ergänzten. Neben neuen Ideen wurden auch bereits geplante oder laufende Projekte in den Katalog mit aufgenommen.
In der ersten Arbeitsgruppe zum Thema „Daseinsvorsorge und Mobilität“ wurden der Erhalt und die Verbesserung von Busverbindungen ausgiebig besprochen. Nach Möglichkeit soll ein „integraler Takt“ mit guten Umstiegszeiten zur Bahn erreicht werden. Hierfür bedarf es zunächst einer Abstimmung mit den Schulen, da der Busverkehr aktuell auf den Schülerverkehr ausgerichtet ist. Auch merkten die Teilnehmenden an, dass das Thema Pflege stärkere Berücksichtigung in den Projekten finden sollte. Die Fortführung der Berichte für Gesundheit und Pflege als integrierte Sozialplanung wurde entsprechend als Projekt hinzugefügt. Als eine zentrale Maßnahme wurde die Idee einer Koordinierungsstelle für die Ansiedelung von Ärzt:innen und Psycholog:innen weitergedacht. Teilmaßnahmen könnten die Bereitstellung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) zur räumlichen Steuerung der Gesundheitsinfrastruktur sein.
Die Arbeitsgruppe „Wirtschaft und Innovation“ vertiefte unter anderem das Projekt eines landkreisweiten Gewerbeflächenentwicklungskonzepts. Mit einer solchen Untersuchung sollen Potenzialflächen detailliert betrachtet werden und sich die Kommunen zu gemeinsamen Standards bei der Gewerbeentwicklung verständigen. Darüber hinaus wurden Projekte zur Stärkung des Tourismus vorgestellt. Dazu gehört die anstehende Kooperation mit der Mecklenburgischen Seenplatte zur neuen Dachmarke „Seenplatte“ und die Idee zur Entwicklung einer zertifizierten Wanderregion.
In der Arbeitsgruppe „Umwelt und Energie“ wurden zunächst die Zielstellungen mit passenden Fachbegriffen geschärft. Vorgeschlagene Projektideen wurden vertieft. So sollten bei der Planerrunde für Photovoltaik-Anlagen zur besseren Abstimmung und für einen verträglichen Ausbau von Anlagen auch andere Träger erneuerbarer Energien betrachtet werden. Zusätzlich brachten die Teilnehmenden eine Reihe weiterer Ideen ins Spiel. Als eine zentrale Maßnahme wurde so die Initiierung moor- und bodenerhaltender Pilotprojekte mit aufgenommen.
Nach den letzten Treffen der Arbeitsgruppen trat schließlich der Steuerungskreis zum Kreisentwicklungskonzept noch einmal zusammen. Dabei wurde der Entwurfsstand des Kreisentwicklungskonzeptes 2035+ vorgestellt und diskutiert, wobei der Fokus auf den abgeleiteten Projektvorschlägen lag und die Ausrichtung der Ziele für die kommenden Jahre noch einmal zwischen Verbänden, Verwaltungsspitzen und Kreispolitik abgestimmt wurde. Der Steuerungskreis gab dem Bearbeitungsteam einige wertvolle Hinweise mit auf den Weg, woraufhin die Projektvorschläge weiter ausgearbeitet werden konnten. So machten die Anwesenden deutlich, dass für die künftige wirtschaftliche Entwicklung des Kreises, inklusive des Erhalts bestehender und der Ansiedlung neuer Unternehmen, stark von der Verfügbarkeit erneuerbarer Energien abhängig ist und die gute Energieverfügbarkeit damit einen bedeutsamen Standortfaktor darstellt. Beide Themen sollten künftig in engem Zusammenhang gedacht werden. Für die künftige Kreisentwicklung wurde ebenfalls die Anpassung an die Folgen des Klimawandels hervorgehoben. Ein entsprechendes Konzept, das Anpassungsmaßnahmen herleitet und deren Umsetzung koordiniert, soll daher mit hoher Priorität verfolgt werden. Im Themenbereich Mobilität wurde an verschiedenen Stellen angeregt, das Thema Car-Sharing stärker als bisher in den Mittelpunkt zu stellen, um die Bedeutung dieses Ansatzes als Fortbewegungsalternative zu unterstreichen. Hinsichtlich der Gesundheitsversorgung und -vorsorge war den Teilnehmenden wichtig, dass Apotheken erreichbar sind und eine ausreichende Verfügbarkeit von Pflegepersonal sichergestellt wird. Das überarbeitete Konzept wurde im März dem Ausschuss für Wirtschaft, Bauen und Vergabe präsentiert. Im Mai soll dann der finale Entwurf des Kreisentwicklungskonzepts dem Kreistag zum Beschluss vorgelegt werden.