Hundertausende Sinti und Roma, politisch und weltanschaulich Andersdenkende, Menschen mit Behinderung oder Krankheit, Homosexuelle und weitere Minderheiten wurden verfolgt und getötet. 17 Millionen Menschen waren verschollen, weite Teile Europas zerstört - so die erschütternde Bilanz des Zweiten Weltkriegs.
Am 8. Mai 1985 hielt Bundespräsident Richard von Weizsäcker anlässlich des 40. Jahrestags des Kriegsendes im Deutschen Bundestag eine historische Rede. Weizsäcker nannte den 8. Mai für die Deutschen keinen Grund zum Feiern, wohl aber einen „Tag der Befreiung“ vom menschenverachtenden System des Nationalsozialismus. Zugleich entließ er die Deutschen nicht aus ihrer individuellen Verantwortung für das, was zuvor geschehen war. „Wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für die Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen. Sie liegt vielmehr in seinem Anfang und im Beginn jener Gewaltherrschaft, die zum Krieg führte.“ Darüber hinaus forderte Weizsäcker in seiner Rede eine aktive Kultur der Erinnerung: „Würden wir unsererseits vergessen wollen, was geschehen ist, anstatt uns zu erinnern, dann wäre dies nicht nur unmenschlich.“
In Brandenburg ist der Jahrestag der Kapitulation ein offizieller Gedenktag. Der Potsdamer Landtag beschloss am 30. April 2015 die entsprechende Änderung des Landesfeiertagsgesetzes.
Auch an mehreren Orten in Ostprignitz-Ruppin, wie am Vormittag im Rahmen einer kleinen Gedenkstunde auf dem Friedhof Alt Ruppin am Obelisk, ist an das Kriegsende und die Opfer des Nationalsozialismus erinnert worden.