Blaulichttag des Kreisfeuerwehrverbandes in Kyritz
Vor den interessierten Augen von Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange, Landrat Ralf Reinhardt, Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen sowie weiterer Ehrengäste aus Reihen der Blaulichtfamilie konnten die Wehren des Landkreises am vergangenen Sonnabend im Rahmen des Leistungsnachweises auf den Freiflächen vor dem Kyritzer Mehrgenerationenhaus ihr komplettes Können und ihre Einsatzbereitschaft in aller Öffentlichkeit demonstrieren. So galt es für die rund 170 teilnehmenden Einsatzkräfte an verschiedenen Stationen praktische und theoretische Aufgaben in verschiedenen Disziplinen zu meistern. Unter anderem mussten die Mannschaften, darunter auch ein reines Frauen-Team, an einer Station im Rahmen einer Grundübung einen Löschangriff demonstrieren. Schläuche wurden im Eiltempo ausgerollt und miteinander verbunden, und das alles auf Zeit und unter den wachsamen Augen der Jury und des Publikums. An anderen Stationen ging beispielsweise darum, das Können bei den Grundtätigkeiten der Feuerwehr unter Beweis zu stellen, ebenso wie die Anwendung von Knoten und Stichen an der Station des Technischen Hilfswerkes (THW). Auch teils recht knifflige, theoretische Fragen der Brandbekämpfung mussten im Rahmen des Leistungsnachweises in diesem Jahr gelöst werden.
An dem Leistungsnachweis, der zum zweiten Mal in Kyritz stattfand, nahmen diesmal insgesamt 20 Mannschaften teil - 14 in der Stufe Bronze, vier in der Stufe Silber und zwei Mannschaften in der Stufe Gold. Auch Gastfeuerwehren aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel und dem Partnerkreis Coesfeld zeigten ihr Können. Die Coesfelder waren gleich mit mehreren Fahrzeugen nach Ostprignitz-Ruppin gereist. Nach Auswertung der Ergebnisse aller Disziplinen (die wenigsten Fehler in der kürzesten Zeit) belegte Fehrbellin in der Bronze-Kategorie den ersten Platz, in der Stufe Silber lag die Feuerwehr aus Linum an erster Stelle, und in der Gold-Stufe bewiesen die Feuerwehrleute aus Rheinsberg ihre Top-Qualitäten und sicherten sich den Spitzenplatz beim Leistungsnachweis.
Neben den Feuerwehren, die mit zahlreichen Fahrzeugen vertreten waren, zeigten auch das THW, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit der Wasserwacht, die Polizeiinspektion OPR sowie die Bundeswehr aus Havelberg technisches Equipment und Knowhow, was vor allem die jüngeren Besucherinnen und Besucher des Blaulichttages faszinierte. Die Soldaten hatten unter anderem ihren Spähwagen Fennek mit zum Blaulichttag nach Kyritz gebracht, das Hauptwaffensystem der Aufklärungsgruppe des Heeres und seit 2003 bei der Bundeswehr im Einsatz. Und natürlich wurde auch für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt: Neben einer Auswahl an Getränken, Kaffee und selbst gebackenem Kuchen, standen etwa eine leckere Kartoffelsuppe und Chili con carne auf der Speisenkarte.
Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange lobte in ihrer Begrüßungsrede das leidenschaftliche Engagement der ehren- und hauptamtlichen Kräfte bei den Feuerwehren. Insbesondere in die Ausbildung müsse weiter investiert werden, denn gut ausgebildetes und hochmotiviertes Personal sei gerade bei Rettungskräften das Allerwichtigste. Ähnlich äußerte sich Landrat Ralf Reinhardt, der vor allem das kameradschaftliche Miteinander innerhalb der Blaulichtfamilie hervorhob und die ehrenamtliche Tätigkeit der zahlreichen Einsatzkräfte im Landkreis würdigte.
Im Rahmen des Empfangs für die Gäste des diesjährigen Blaulichttages wurde mit einer Schweigeminute auch an den in Mannheim nach einem Angriff getöteten Polizisten erinnert, ebenso wie an den Feuerwehrkameraden aus Pfaffenhofen, der bei der jüngsten Flut in Bayern ums Leben gekommen war.