Im neuen Übergangswohnheim in Kyritz sind im Laufe des Tages die ersten 30 Geflüchteten angekommen. Es handelt sich dabei um Menschen, die schon einige Zeit im Landkreis leben und bisher in einem Gebäude des Universitätsklinikums Ruppin-Brandenburg (ukrb) in Neuruppin untergebracht waren, das aber jetzt saniert und deshalb geräumt werden muss.
Das zuständige Amt für Migration des Landkreises hat dabei besonderen Wert darauf gelegt, dass nur jene Menschen nach Kyritz umziehen müssen, die nicht an Kitas, Schulen oder Sprachkursen im Raum Neuruppin gebunden sind. „Uns war es wichtig, bestehende soziale Verbindungen nicht auflösen zu müssen, was der Integration der Menschen nicht zuträglich wäre“, betont Amtsleiterin Dorina Hortig.
Das neue Übergangswohnheim in Kyritz, das in Containerbauweise errichtet und vom Landkreis angemietet worden ist, bietet Platz für bis zu 180 Menschen. Wie auch in anderen Übergangswohnheimen, die vom Landkreis betreut werden, sind eine Heimleitung und Migrationssozialarbeiter vor Ort, ebenso ein Rund-um-die-Uhr-Wachschutz. Für Anwohner:innen der Unterkunft, aber auch für die Bewohner:innen selbst, ist darüber hinaus der Bereitschaftsdienst des Amtes für Migration über eine Notfallnummer jederzeit erreichbar. „Ich bin zuversichtlich, dass auch in Kyritz alles so reibungslos läuft wie in den vergangenen Jahren an anderen Standorten im Landkreis, wo Geflüchtete untergebracht wurden. Sollten sich dennoch Probleme ergeben, haben wir immer ein offenes Ohr und suchen nach einer Lösung“, sagt Sozialdezernent Andreas Liedtke. Er steht auch in direktem Kontakt mit dem Staatlichen Schulamt, um die schulische Versorgung der Kinder sicherzustellen. Gleiches gilt für freie Kita-Plätze in Kyritz. Sollten diese nicht vorhanden sein, werden im Übergangswohnheim Spielkreise für den Nachwuchs eingerichtet, die sich in der Vergangenheit bewährt haben.
Kurz vor dem Einzug der ersten Geflüchteten in das neue Übergangswohnheim in Kyritz konnten sich Anwohner:innen, Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, aber auch Vertreter:innen der Stadt Kyritz ein genaues Bild von der Unterkunft im Rahmen eines Vor-Ort-Termins machen. Das Amt für Migration des Landkreises stand dabei für alle Fragen zur Verfügung. Bürgermeisterin Nora Görke: „Es hat mich sehr beeindruckt, dass es offensichtlich so ein großes Interesse an dem Thema Flüchtlingsunterkunft gibt und ich war überrascht über die vielen Fragen, die es zur Unterbringungsqualität der Menschen gab - unter anderem zum begrenzten Raum und der engen Küchensituation. Ebenso haben mich die intensiven Fragen nach den Maßnahmen zur Integration der Flüchtlinge beeindruckt. Und natürlich habe ich auch die Bedenken der Anwohner wahrgenommen. Ich vertraue hier auf die Erfahrung des Landkreises bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Bei Problemlagen muss sofort reagiert werden. Die Stadt Kyritz wird dazu weiterhin eng mit dem Landkreis zusammenarbeiten, der Träger der Einrichtung in Kyritz ist.“