"Big Brass" begeistert bei "Jazz fetz" im Akademiehof Rheinsberg
Am gestrigen Montagabend hieß es im Rahmen des Festivalsommers der Kammeroper Schloss Rheinsberg wieder "Jazz fetz". Schon lange war das Konzert, das es in dieser Form seit 2017 gibt, im idyllischen Hof der Musikakademie ausverkauft. Und es passte alles an diesem ersten lauen Sommerabend, wie der Künstlerische Direktor der Musikkultur Rheinsberg, Georg Quander, in seiner Begrüßung betonte: Wetter, Ambiente, Stimmung und natürlich die Musik.
Hauptakteur des Abends war die Big Band "Big Brass" der Kreismusikschule OPR, die mit ihrem Mix aus Jazz, Funk und Soul das Publikum restlos begeisterte. Es gab vermutlich keinen Fuß, der nicht zu den Rhythmen von "Caravan of love" von The Housemartins, Dizzy Gillespies "A night in Tunisia" oder "Sabor de Cuba" von Victor Lopez ins Wippen geriet. Als dann auch noch Sängerin Helene Hannemann die Bühne betrat und mit ihrer grandiosen Stimme "Knock on the wood", Peggy Lees "Fever" oder Aretha Franklins Hit "Respect" intonierte, kannte die Begeisterung des Publikums keine Grenzen.
Im zweiten Teil des Konzertes kam es dann zu einer Fusion des Big-Band-Sounds mit den Stimmen der jungen Opernsängerinnen - es waren an diesem Abend nur Frauen - der Kammeroper, die alle in den aktuellen Produktionen beim Festivalsommer zu hören sind. Ist beispielsweise die Isländerin Marta Kristin Fridriksdottir derzeit in der Titelpartie von Glucks "Iphigenie in Aulis" im Heckentheater (weitere Aufführungen am 16. und 18. Juli 2024) zu erleben, konnte sie sich bei "Jazz fetz" von einer ganz anderen stimmlichen Seite zeigen.
Sogar zu einer ungeplanten Zugabe ließ sie sich spontan von Bandleader Harald Bölk überreden: Mit "Hot Stuff" von Donna Summer setzte sie den klanggewaltigen Schlusspunkt für den stimmungsvollen Konzertabend im Akademiehof.
Während des Konzertes hielt die Berliner Künstlerin Silke Thal per Live-Malerei das Geschehen auf der Bühne mit wenigen zarten und zugleich ausdrucksstarken Strichen und Farben auf der Leinwand fest.
Für Harald Bölk war es in diesem Rahmen das vorerst letzte Konzert in Rheinsberg: Er geht in seinen wohlverdienten Ruhestand als Leiter von Big Brass und als Chef der Kreismusikschule OPR und wurde von Georg Quander mit anerkennenden und dankbaren Worten sowie dem nicht enden wollenden Applaus des Publikums verabschiedet.