Landrat gratulierte Ellen Gottschalk zum Deutschen Lehrkräftepreis 2024
Kurz vor Beginn der Ferien begrüßte Landrat Ralf Reinhardt Ellen Gottschalk und gratulierte der Lehrerin, die seit 1995 an der Mosaik-Schule in Wittstock/ Dosse tätig ist, zu einer großen Leistung: Denn sie war zuvor mit dem Deutschen Lehrkräftepreis 2024 ausgezeichnet worden.
Die 60-Jährige aus Lärz war damit eine von nur zehn Lehrkräften aus ganz Deutschland, die mit diesem Preis geehrt wurden. Aber erstmals hat mit ihr überhaupt eine Lehrkraft einer Förderschule diese Auszeichnung erhalten, denn die Mosaik-Schule ist eine Einrichtung mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Und Ellen Gottschalk ist seit 2012 auch erst die vierte Lehrkraft aus Brandenburg, die mit dem Deutschen Lehrkräftepreis ausgezeichnet wurde. "Ich war zutiefst überrascht und bewegt, als ich von dieser Auszeichnung erfahren habe. Niemals hätte ich vermutet, einen solchen Preis zu erhalten", so die Lehrerin bescheiden. "Der Preis ist eine überaus große Wertschätzung meiner beruflichen Tätigkeit, die aber nur in einem solchen Team wie an unserer Schule möglich wurde. An unserer Schule ist Teamarbeit unbedingt notwendig. 'Viele Teile sind ein Ganzes' ist deshalb auch das Motto der Mosaik-Schule."
Aber warum ging der Deutsche Lehrkräftepreis an Ellen Gottschalk? An der Mosaik-Schule ist sie nicht nur Klassenlehrerin der Berufsbildungsstufe und unterrichtet Musik, sondern sie leitet auch die AG „Musik aktiv“ und stellt jedes Jahr mit allen/für alle Schüler:innen, im Schuljahr 2023/24 waren das 79, ein Musik-Theaterprojekt auf die Beine, das perfekt und mit viel Liebe auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen an dieser Schule abgestimmt ist. Sie verfasst dafür selbst die angepassten Texte für das Stück und wählt passende Musik aus, die sie entsprechend arrangiert oder auch neu komponiert. So wird unter anderem bekannte Kinder- und Jugendliteratur für die Schüler:innen erfahr- und erfassbar.
Von dem Theaterstück, das stets auf der Jahresmotto der Schule abgestimmt ist, gibt es dann mehrere Vorführungen, nicht nur für die Familien, sondern auch für Kitas, andere Schulen, Senioreneinrichtungen und weitere Kooperationspartner der Schule. Die Gäste sind stets beeindruckt, was die Schüler:innen mit dem besonderen Förderbedarf erreichen können. Aber für Ellen Gottschalk steht bei dem Musiktheaterprojekt nicht die künstlerische Perfektion im Vordergrund, sondern ein „berührendes Ganzes“. Wichtig ist ihr das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schüler:innen bei Proben und Aufführungen sowie das gemeinsame Erfolgserlebnis bei den Aufführungen. Dieses wirke oft noch lange nach, berichtet die engagierte Lehrerin, weshalb sich der große Aufwand für diese Stücke lohne. Durch die Probenarbeit für das Theaterstück würden zudem die Sprachkompetenzen im hohen Maße gefördert und ausgebaut, erklärte sie im Gespräch mit dem Landrat, der selbst schon mehrere Vorstellungen in der Schule besucht hat.
Doch nicht nur den Akteur:innen auf der Bühne kommt bei dem Theaterprojekt eine wichtige Rolle zu, sondern auch den anderen Schüler:innen, die das Bühnenbild bauen oder die Requisiten und Kostüme gestalten. So werden alle Schüler:innen, auch die mit weiteren Unterstützungsbedarfen wie Gehhilfen oder Rollstuhl, in das Projekt integriert.
Im normalen, wöchentlichen Musikunterricht ist es Ellen Gottschalk wichtig, die selbst mehrere Instrumente spielt und im Chor singt, die Kinder und Jugendlichen zu motivieren, auch selbst ein Instrument zu lernen – angefangen vom Xylophon bis hin zur Gitarre. Die Schüler:innen werden von ihr sowohl ganzheitlich, als auch individuell gefördert. Zugleich lebt sie das Motto der Schule „Viele Teile sind ein Ganzes“ - für sie steht die Teamarbeit mit ihren Kolleg:innen und den unterstützenden Betreuer:innen sowie auch den Eltern im Vordergrund. Musik ist dabei ein wichtiges und verbindendes Element, ist Ellen Gottschalk überzeugt: „Mit ihr lassen sich Sprache, Emotionen, Bewegung und Koordination, soziales Miteinander, sachkundliches Wissen und andere Lerngegenstände besonders gut verbinden und vermitteln.“
Man darf also gespannt sein, welches Musiktheaterstück im nun beginnenden Schuljahr an der Wittstocker Mosaik-Schule, die sich in Trägerschaft des Landkreises befindet, auf die Beine gestellt wird.