Seit diesem Jahr gilt in der EU eine Pflicht für das getrennte Sammeln von Alttextilien. Damit soll erreicht werden, dass weniger Kleidung, die noch nutz- oder verwertbar wäre, im Restmüll landet. Eine getrennte Sammlung ermöglicht es, Textilien weiter zu verwerten, sei es auf dem Secondhand-Markt oder um aus alten Fasern wieder neue Kleidung herzustellen.
Für die Bürger:innen in Ostprignitz-Ruppin ändert sich mit der seit Jahresbeginn geltenden gesetzlichen Pflicht zur getrennten Sammlung von Textilabfällen im Grunde wenig, denn Getrenntsammelsysteme für Alttextilen sind schon seit Jahren im Landkreis vorhanden. So können noch gebrauchsfähige Alttextilien über die in den Gemeinden aufgestellten Depotcontainer der gemeinnützigen oder gewerblichen Sammler abgegeben werden.
Zur Erweiterung des Angebots einer Getrenntsammlung von unbrauchbaren bzw. zerschlissenen sowie gebrauchsfähigen Alttextilien stellt der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger (örE) des Landkreises entsprechende Depotcontainer auf den Umladestationen Temnitzpark und Scharfenberg zur Verfügung. Ein weiterer Container für sämtliche Alttextilien kann am ehemaligen Katasteramt in Kyritz genutzt werden. Darüber hinaus können Alttextilien, verpackt in regenwasserdichten Säcken, auch über die kommunale Sperrmüllsammlung entsorgt werden.
Grundsätzlich gilt: Für eine spätere Wiederverwendung oder ein Recycling sind die Qualität und sorgfältige Trennung der Alttextilien entscheidend. Verdreckte oder anderweitig kontaminierte Textilien gehören deshalb nicht in die Altkleidercontainer, denn sie würden diesen Prozess erschweren und sollten daher wie bisher über die schwarze Restmülltonne entsorgt werden.
Bürger:innen können sich bei allen Fragen rund um dieses Thema gerne an unsere Abfallberaterinnen im Bau- und Umweltamt wenden, die unter Telefon 03391 / 688 – 6712 oder per E-Mail an abfallwirtschaft@opr.de erreichbar sind.
Die Abfallberatung des Landkreises möchte in diesem Zusammenhang auf konkrete Tipps zur Abfallvermeidung und Abfallbewirtschaftung hinweisen, die Kosten sparen und dazu noch die Umwelt schonen können:
1. Abfallvermeidung: Verlängern Sie die Nutzungsdauer! Treffen Sie bewusste Kaufentscheidungen. Bevorzugen Sie hochwertige Kleidung, vermeiden Sie billige Fast-Fashion-Angebote. Je länger Kleidung getragen wird, umso besser. Lassen Sie Ihre Kleidung und Schuhe zur Erhöhung ihrer Langlebigkeit reparieren.
2. Wiederverwendung: Geben Sie nicht mehr Benötigtes weiter! Bevorzugen Sie die direkte Weitergabe innerhalb der Region. Nutzen Sie Kleiderkammern, Tauschbörsen, Verkaufsportale. Bei noch brauchbaren Textilien sollte als letzte Möglichkeit der Altkleidercontainer genutzt werden.
3. Recycling von Alttextilien: Die gesetzlichen Änderungen dienen der Umstellung unseres Entsorgungssystems hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft. Das Recycling der Rohstoffe aus unserer Kleidung steckt noch in den Anfängen. Deshalb sollten Verbraucher auch beim Einkauf schon darauf achten, ob bei der Herstellung Recyclingmaterialien verwendet wurden.
4. und letzter Gang ist die sonstige Verwertung. Verdreckte oder anderweitig kontaminierte Textilien kommen in die Restabfalltonne und werden dann energetisch verwertet, also verbrannt. Der Transport dorthin und die Verbrennung selbst sind mit steigenden Kosten und CO2-Ausstößen verbunden.