Wie fühlt es sich an, wenn die Polizei vor der Tür steht und den Eltern mitteilen muss, dass ihr Kind bei einem Verkehrsunfall gestorben ist? Dieses Szenario wurde jüngst durch Darsteller:innen des Theaters Traumschüff bei einer Veranstaltung für Schüler:innen des Oberstufenzentrums Neuruppin sehr emotional vorgeführt.
Die Ohnmacht der Eltern, die Hilflosigkeit der Retter vor Ort und die Verzweiflung des Unfallfahrers, der mit der Frage nach Schuld und Verantwortung leben muss, werden fesselnd und bewegend in dem Stück - nach einer wahren Begebenheit - von Nikola Schellenschmidt in Szene gesetzt. "Antonia" heißt dieses Stück, das als Verkehrserziehungsprojekt der Unfallkasse Brandenburg mit dem Ziel angeboten wird, schwere oder tödliche Verkehrsunfälle vorzubeugen. In dem Stück wird auch hervorgehoben, welchen Einfluss Peergroups auf das Fahrverhalten und die Risikobereitschaft junger Fahrer:innen haben. Den Jugendlichen soll bewusst gemacht werden, welche Folgen ihr Handeln im Straßenverkehr haben kann. Sie sollen so auch lernen, die Gefahren zu erkennen, das Leid zu fühlen und so ihr Verhalten im Straßenverkehr zu überdenken.
Denn die Ursache von Unfällen besonders von Fahranfängern sind nach Angaben der Deutschen Verkehrswacht unter anderem mangelnde Fahrpraxis, unangepasste Geschwindigkeit und Fehleinschätzung der Verkehrssituation, gepaart mit Ablenkung und Selbstüberschätzung. Nach Angaben des ADAC sind sogenannte Alleinunfälle, also Unfälle, bei denen kein Dritter beteiligt ist, typisch für Fahranfänger.
Abgerundet wurde die Veranstaltung im OSZ Neuruppin durch eine abschließende Podiumsdiskussion, an der neben der gastgebenden Unfallkasse Brandenburg und den Darsteller:innen des Traumschüffs-Theaters aus Oranienburg (Oberhavel) auch der Schulleiter, die Polizei, die Landesjugendfeuerwehr sowie Silvio Ramin als Ausbilder für den Feuerwehrunterricht beim Kreisfeuerwehrverband OPR teilnahmen.