Bei einem Rundgang informierte sich die Ministerin über zukünftige Investitionen am Standort sowie die Verzahnung von ambulanten und stationären Behandlungen. In dem Ambulanten Operationszentrum (AOZ) werden durch Ärzte des Universitätsklinikums und niedergelassene Ärzte der Region ambulant und teilstationär operative Eingriffe durchgeführt. Das Zentrum ist medizintechnisch und räumlich speziell für ambulante OP-Eingriffe und die Kurzzeitchirurgie ausgerüstet.
Gesundheitsministerin Britta Müller: "Wir wissen, dass die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Deutschland so dramatisch wie noch nie ist. Fachkräftemangel und erhöhte Qualitätsanforderungen führen zu Ausfällen von Behandlungs- und Erlösmöglichkeiten. Hinzu kommen inflations- und tarifbedingte Kostensteigerungen. Auch das Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg befindet sich bereits seit geraumer Zeit in einer finanziell herausfordernden Situation. Der Bund kommt seiner Finanzierungspflicht im Krankenhausbereich seit Jahren nicht nach. Die Kliniken benötigen eine bedarfsgerechte Betriebskostenfinanzierung und auch eine Überbrückungsfinanzierung, damit sie die Krankenhausreform wirtschaftlich überstehen können. Entscheidend für die Gesundheitsversorgung der Zukunft ist außerdem ein besserer Mix aus ambulanten und stationären Angeboten. Beispielgebend dafür ist das ukrb. Die Patientinnen und Patienten werden hier sehr gut versorgt. Solche Kooperationen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung sind der Schlüssel für eine zukunftsorientierte Versorgung in Brandenburg.“
Landrat Ralf Reinhardt: "Die Situation für die Krankenhäuser in unserem Land ist nicht nur herausfordernd, sondern existenzgefährdend. Ohne eine Überbrückungsfinanzierung und ausreichende Mittel für einen notwendigen Transformationsprozess wird es sehr schwer. Der im letzten Jahr aufgelegte Nothilfefonds hilft da leider nicht, weil er weder bedarfsgerecht unterstützt noch von den meisten Kliniken abgerufen werden kann. Die Finanzierung der Betriebskosten muss kostendeckend sein. Hier sehe ich den Bund deutlich in der Pflicht. Statt einen fiktiven angenommenen Bedarf zu decken, sind die Realkosten zu refinanzieren. Wir brauchen Fachkräfte und gute Arbeitsbedingungen, dazu müssen die erbrachten Leistungen auch ausfinanziert werden. Dies ist eine originäre Aufgabe der Krankenkassen und des Bundes. Das ukrb ist als Schwerpunktversorger der Anker der stationären Gesundheitsversorgung im Nordwesten Brandenburgs und Träger der kommunal-gemeinnützigen medizinischen Hochschule MHB, die eine Erfolgsgeschichte ist. Ich erwarte, dass endlich gehandelt wird, bevor kaputtgeht, was mühsam über die Jahre aufgebaut wurde."
PRO Klinik Holding-Geschäftsführer Alexander Lottis: "Wir als Universitätsklinikum, Maximalversorger, größter Krankenhausträger in der Region und größter Arbeitgeber zwischen Berlin und Rostock freuen uns, der Ministerin die Besonderheiten unseres Standortes nahegebracht zu haben und wir hoffen, sie für unsere Nöte sensibilisiert zu haben. Wünschenswert wäre es, wenn die Landesregierung, so wie im letzten Jahr, auch in diesem Jahr die vorgesehenen Unterstützungen verdoppeln würde. Das wären für uns noch mal zusätzliche Fördermittel, die wir in die Behebung der mangelnden Infrastruktur, der Bauten und der nicht hinreichenden apparativen Ausstattung investieren können."
Das Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung im Versorgungsgebiet Prignitz-Oberhavel. Es verfügt über ein umfassendes medizinisches Leistungsspektrum in 13 Fachabteilungen. Mit 877 Planbetten, davon 731 vollstationär und 146 teilstationär sowie über 20.000 vollstationären Fällen im Jahr 2024 zählt das Klinikum mit seinen rund 2.600 Mitarbeitenden zu den größten Krankenhäusern im Land Brandenburg.
Weitere Informationen auf der Webseite des ukrb