Sprungziele
Seiteninhalt

Am Samstag, 17. Mai 2025, um 14 Uhr erinnern die Kreismuseen Alte Bischofsburg Wittstock an die langjährige, erfolgreiche Tuchfabrikation in der Stadt. Anlass für die Veranstaltung ist der 100. Todestag von Emil Quandt.

Eröffnet wird die Veranstaltung mit dem Vortrag „Einführung in die Wittstocker Tuchmachergeschichte“ durch Museumsleiterin Antje Zeiger. Dr. Daniel Gardemin betrachtet dann „Die Familie Quandt in Wittstock aus der Perspektive des Urenkels“. Abgerundet wird der historische Nachmittag mit einem kurzen, gemeinsamen Spaziergang zum früheren Fabrikstandort. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Zum Hintergrund der Veranstaltung:

1906 waren Hedwig und Emil Quandt mit drei ihrer Kinder von Pritzwalk nach Wittstock übergesiedelt und nahmen an der gerade errichteten, neuen Militärtuchfabrik am Dosseteich ihren Wohnsitz. Fast 20 Jahre lebte die Familie dort, bis Emil Quandt am 12. Mai 1925, dem 75. Geburtstag seiner Frau, in Wittstock starb.

Die Wittstocker Tuchmachergeschichte ist mit den Namen vieler alteingesessener Familien verbunden. Im 19. Jahrhunderts gaben die meisten auf. Die Tuchmanufakturen von Wegener und Paul jedoch wurden zu großen Fabriken und entwickelten sich zu den größten Arbeitgebern der Region. Als der Inhaber der Tuchfabrik Wegener, Paul Georg Wegener, 1900 überraschend starb, gab es keinen männlichen Nachkommen. Sein Schwiegersohn, der gleichzeitig der Schwager von Emil Quandt war, bot diesem die Fabrik für 1,1 Millionen Mark zum Kauf an.

Nach langer Beratung mit seinem Sohn Günther Quandt – und dessen Zusage seinen gesundheitlich angeschlagenen Vater zu unterstützen – unterzeichnete Emil Quandt am 10. Januar 1901 den Vertrag zum Erwerb der Tuchfabrik Wegener in der Wittstocker Innenstadt. Unter der Aufsicht des Vaters modernisierte Günther Quandt dort die Fabrik und errichtete außerhalb der Stadt eine neue, komplexe Fabrikanlage, die auch erweiterungsfähig war. Denn die Fabrik in der Innenstadt war platzmäßig an ihre Grenzen gekommen.

Letztlich bildeten die Einkünfte aus den Tuchfabriken in Wittstock und Pritzwalk die Grundlage für das weitere unternehmerische Engagement der Familie Quandt.

Blick auf die Tuchfabriken am Dosseteich, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Wittstock gebaut wurde. © Kreismuseen Alte Bischofsburg Wittstock
Blick auf die Tuchfabriken am Dosseteich, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Wittstock gebaut wurde. © Kreismuseen Alte Bischofsburg Wittstock

06.05.2025 
Seite zurück Nach oben