Ministerin Mittelstädt: Hanka Mittelstädt: "Eine ausreichende Löschwasserversorgung ist unerlässlich, um einen Waldbrand bereits in der Entstehungsphase einzudämmen. Damit sind in Brandenburgs Wäldern nun mehr als 2.300 Löschwasserentnahmestellen für die Waldbrandbekämpfung einsatzbereit."
Neun Standorte sind als Flachspiegel ausgebaut worden, 81 als Tiefbrunnen mit bis zu 90 Meter Bohrtiefe. In neun Fällen konnte keine ausreichende Wassermenge bis zu einer Tiefe von 100 Metern gefunden werden. Der Schwerpunkt der Bohrungen lag – in Abstimmung mit den Feuerwehren – in Ostprignitz-Ruppin, im Dahmeland, im Fläming sowie im Havelland. Die Belange des Naturschutzes wurden nach Angaben des Ministeriums bei den Arbeiten besonders berücksichtigt und es erfolgte eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Wasser- und Naturschutzbehörden.
Vor den Arbeiten mussten die Bohrstellen auf Kampfmittel untersucht werden. Das Land hat dafür von Waldbesitzenden über einen Zeitraum von zwölf Jahren jeweils eine kleine Fläche gepachtet, auf der die Brunnen gebohrt wurden. Für Planung und Umsetzung der Maßnahme hat der Landesbetrieb Forst Brandenburg fast fünf Millionen Euro in den Waldbrandschutz investiert.
In Auswertung der Waldbrandereignisse der letzten Jahre war festgestellt worden, dass nicht in allen größeren Waldgebieten eine ausreichende Löschwasserversorgung vorhanden ist. Maßnahmen zum vorbeugenden Waldbrandschutz, wie die Anlage und Unterhaltung von Löschwasserbrunnen und -teichen, liegen in Verantwortung des jeweiligen Waldbesitzenden. Viele Waldbesitzende sind aufgrund der geringen Flächengröße allerdings nicht in der Lage, derart kostenintensive Vorbeugungsmaßnahmen durchzuführen. Deshalb unterstützt das Land Brandenburg die Waldbesitzenden mit Fördermitteln bei der Umsetzung derartiger Projekte zum Waldbrandschutz. Dabei können die Waldbesitzenden bis zu 100 Prozent der Baukosten zu einem Höchstsatz von 35.000 Euro für die Anlage eines Löschbrunnens gefördert bekommen.
Wie das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz weiter miteteilt, sind vor den Niederschlägen der vergangenen Tage bereits 256 Waldbrände auf einer Gesamtfläche von 239 Hektar im Land Brandenburg in diesem Jahr erfasst worden. Damit übertrifft die aktuelle Anzahl der Waldbrände schon jetzt die gesamte Zahl der Waldbrände aus dem Jahr 2024 (211). Auch wenn der Niederschlag zur Entspannung der Waldbrandlage geführt hat, bleiben die Waldböden in den tieferen Schichten viel zu trocken. Bereits wenige Sonnenstunden können schnell wieder zu einer hohen Waldbrandgefahr führen.