Brandenburgs Integrationsbeauftragte zu Besuch in OPR
Brandenburgs Integrationsbeauftragte Diana Gonzalez Olivo hat den Landkreis Ostprignitz-Ruppin besucht. Gemeinsam mit Judith Melzer-Voigt, der Migrationsbeauftragten des Landkreises, kam sie mit verschiedenen Vereinen und Engagierten aus dem Integrationsbereich ins Gespräch, so zu Beginn auch bei einem Besuch des Beratungscenters für geflüchtete Menschen, das der Landkreis in Neuruppin betreibt.
Mitarbeiter:innen vor Ort schilderten, dass das Beratungsangebot sehr gut angenommen wird. Ein Fokus des Landkreises liegt dabei darauf, die Menschen schnell in Arbeit zu bringen. Dass dies ein entscheidender Schritt in Richtung einer Integration ist, bekräftigte auch Landrat Ralf Reinhardt, der an einer Gesprächsrunde beim Verein "Wir im Brunnenviertel" (WIB) im Beratungscenter teilnahm. "Wir suchen mittlerweile händeringend nach Arbeitskräften, nicht mehr nur nach Fachkräften", betonte der Landrat und ergänzte: "Sprache ist dabei die Basis".
Dieser Einschätzung schloss sich Diana Gonzalez Olivo an. Der Mangel an Sprachkursen, den es überall im Land gibt, ist dabei ein entscheidendes Hindernis, so die Integrationsbeauftragte des Landes. Sie plädierte dafür, mehr Flexibilität an den Tag zu legen, auch was die Sprachkenntnisse möglicher Arbeitskräfte angeht. Ralf Reinhardt appellierte an Arbeitgeber, sich offen für neue Möglichkeiten zu zeigen. Es gebe noch immer eine Hürde, Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund einzustellen und mit Menschen mit Migrationshintergrund allgemein in Kontakt zu kommen.
"Es fehlt an Begegnungen", bestätigte Judith Melzer-Voigt. Auch die anwesenden Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die sich im Verein WIB engagieren und beispielsweise Kunstprojekte, Volleyball oder Bewerbungshilfen anbieten, stimmten dieser Wahrnehmung zu. Sie suchen nun ihrerseits die Begegnungen, beispielsweise durch Besuche des Frauennetzwerks OPR oder des Jugendforums.
Nach dem Besuch des Beratungscenters und des Vereins WIB ging es für Diana Gonzalez Olivo und ihre Mitarbeiterinnen weiter zum Verein ESTARuppin, wo die Initiativen des Vereins zur Integration von Menschen vorgestellt wurden. Von den Gauklerkids bis hin zum Beschwerdemanagement bietet der Neuruppiner Verein viel an, um Menschen mit Migrationshintergrund den häufig schwierigen Start ins neue Leben in der Region zu erleichtern. Die ehemalige Geschäftsführerin Christiane Schulz stellte den Verein vor. Im Zuge des Gespräches stellte sich heraus, dass das Thema Rassismus in den jüngeren Bevölkerungsgruppen eine immer größere Rolle spielt. Das werde beispielsweise von den Schulsozialarbeiter:innen gespiegelt, mit denen ESTARuppin arbeitet, erklärte Marie-Luise Langenberg von ESTARuppin. Judith Melzer-Voigt sieht das Problem genauso. Auch bei ihr können sich Eltern melden, deren Kinder in der Schule rassistisch beleidigt werden. Diana Gonzalez Olivo bekräftigte, dass die Schulen in solchen Fällen bestenfalls auf externe Hilfe setzen, die mittlerweile auch vermehrt angeboten wird.
Den Abschluss des Besuchs von Brandenburgs Integrationsbeauftragten bildete eine Fahrt nach Flecken Zechlin, wo derzeit eine Gemeinschaftsunterkunft für rund 120 Geflüchtete entsteht. Diana Gonzales Olivo und ihre Mitarbeiterinnen zeigten sich beeindruckt von der künftigen Unterkunft und der Möglichkeit, dort Familien mit behinderten Angehörigen unterzubringen.