Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin konnte zum 15. September 2025 das neu geschaffene Übergangswohnheim für geflüchtete Menschen in Flecken Zechlin als Mieter übernehmen. In dem ehemaligen Hotelgebäude stehen nunmehr 120 Plätze zur Verfügung – darunter gezielt auch für Familien und barrierearme Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Ziel ist es, diesen Familien, die bislang in weniger geeigneten Unterkünften im Landkreis lebten, ein barrierearmes und familienfreundliches Zuhause auf Zeit zu bieten. Die Unterkunft verfügt über großzügige Gemeinschaftsräume, Spielzimmer für Kinder sowie Räume für Sprachkurse und Integrationsangebote. Ihnen soll mit dem Umzug nach Flecken Zechlin ein Umfeld geboten werden, das besser auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Im Rahmen eines Besuchs überzeugten sich auch Vertreter:innen des Landesamts für Soziales und Versorgung sowie die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Doris Gonzalez Olivo, persönlich von den guten Rahmenbedingungen der neuen Einrichtung.
Wie in anderen Flüchtlingsunterkünften des Landkreises, wird es auch in Flecken Zechlin einen Rund-um-die-Uhr-Wachschutz geben. Außerdem kümmern sich mindestens zwei Sozialarbeiter:innen und ein Heimleiter für die Belange der Bewohner:innen der Unterkunft, aber stehen auch für Anliegen der Anwohner:innen zur Verfügung.
Nachdem eine zunächst angestrebte Unterbringung Geflüchteter in dezentralen Wohnungen der Rheinsberger Wohnungsbaugesellschaft REWOGE Ende 2021 aufgrund unerfüllbarer Forderungen der Stadt Rheinsberg nicht umgesetzt werden konnte, entschied sich der Landkreis für die Alternative eines Übergangswohnheims und – im Laufe der weiteren Verzögerungen - für die Anmietung weiterer Objekte wie z.B. in Heiligengrabe. So kann er seiner gesetzlichen Verpflichtung zur Aufnahme geflüchteter Menschen weiterhin zuverlässig nachkommen. Die Umnutzung des früheren Hotelgebäudes basiert auf einer am 1. Juni 2022 im Einvernehmen mit der Stadt Rheinsberg erteilten Baugenehmigung.
Gegen diese erteilte Baugenehmigung leitete die Stadt Rheinsberg im Anschluss juristische Schritte ein. Diese Eilverfahren wurden jedoch von den zuständigen Gerichten abgewiesen. Parallel kam es in Teilen der Öffentlichkeit zu unbegründeter und unsachlicher Kritik sowie haltlosen Verdächtigungen bis hin zu Korruptionsvorwürfen gegenüber Vertretern des Landkreises, die in über 60 gegenstandslosen Anzeigen gipfelten.
Trotz der juristischen Auseinandersetzungen mit der Stadt Rheinsberg und öffentlich geführter Debatten konnte das Projekt jetzt erfolgreich umgesetzt werden. Auch konnte der Landkreis den Mietvertrag erfolgreich nachverhandeln. Im Ergebnis wird nun ein modernes und sehr funktional ausgestattetes Wohnheim für eine Kaltmiete von unter 8,00 €/m² genutzt werden.
An diesem Dienstag, 16. September 2025, gibt es die kurzfristige Möglichkeit für direkte Anwohnende, das nun fertiggestellte Übergangswohnheim in Flecken Zechlin in mehreren geführten Gruppen gemeinsam mit Mitarbeitenden des Amtes für Migration, die auch für Fragen zur Verfügung stehen, zu besichtigen. Für die Führungen stehen insgesamt vier Zeitfenster zu Verfügung: 11.00, 13.00, 15.00 und 17.00 Uhr.
Aufgrund des für die Unterkunft geltenden Sicherheitskonzepts müssen sich Teilnehmer:innen der Führungen vor Ort ausweisen, außerdem ist die Gruppengröße auf jeweils 10 Personen begrenzt. Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass Personen, die den Ablauf der Führungen in irgendeiner Form stören (wollen), das Gelände der Unterkunft zu verlassen haben. Der Landkreis wird von seinem Hausrecht Gebrauch machen.