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26.10.2025

Unterstützung für die freiwilligen Hilfskräfte im Linumer Teichland

Nach dem Ausbruch der Geflügelpest und einer weiter steigenden Zahl an verendeten Wildvögeln gibt es auch Hilfe durch das Land. Seit vergangenen Freitag sind Mitarbeitende des Landesforstbetriebs im Einsatz, um die ehrenamtlichen Helfer:innen bei der anstrengenden Bergung toter Kraniche zu unterstützen. 

Im Laufe des Wochenendes wurden weitere Tierkadaver im Linumer Teichland und in anderen Teilen des Landkreises OPR von Hilfskräften eingesammelt, genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Allein bis Freitag waren schätzungsweise mindestens rund 1.200 tote Kraniche geborgen worden. Landrat Ralf Reinhardt, der sich unter anderem mit Fehrbellins Bürgermeister Matthias Perschall im Linumer Teichland ein Bild von der Lage machen konnte, zeigte sich erschüttert:

"Das sind mehr als bedrückende Bilder. Mein großer Dank gilt deshalb besonders den freiwilligen Helferinnen und Helfern, die hier unermüdlich im Einsatz sind. Es ist nicht schön, Tiere leiden und sterben zu sehen, ihnen aber nicht helfen zu können. Für die Einsatzkräfte ist das nicht nur eine körperliche, sondern auch eine psychische Belastung. Deshalb ist es gut, dass sich der Landesforstbetrieb mit seinen Mitarbeitenden beteiligt. Zuvor hatten wir das Land um Unterstützung gebeten. Der Landkreis selbst organisiert unter anderem die Schutzausrüstung, Container sowie die Entsorgung der toten Tiere." 

Das Einsammeln der Kadaver sei wichtig, so Landrat Ralf Reinhardt. Es gehe nun vor allem darum zu verhindern, dass sich das Virus auf Geflügelbetriebe ausweitet, wie bereits im benachbarten Landkreis Oberhavel geschehen. Bei einem Landwirtschaftsbetrieb in Kremmen mussten wegen der dort aufgetretenen Geflügelpest rund 5.000 Gänse und 3.600 Enten getötet werden.

Aufgrund der räumlichen Nähe hatte der Landkreis OPR am Donnerstag (23. Oktober 2025) eine entsprechende Tierseuchverfügung veröffentlicht, die am Freitag (24. Oktober 2025) in Kraft trat. Damit gelten beispielsweise für Halter:innen von Geflügel und Federwild in einer festgelegten Überwachungszone genaue Vorschriften, wie etwa das unverzügliche Melden von verendeten Tieren und das konsequente Einhalten von Hygienemaßnahmen. Darüber hinaus ist die Durchführung von Geflügelausstellungen, Geflügelmärkten oder Veranstaltungen ähnlicher Art verboten. Eine weitere Allgemeinverfügung des Landkreises OPR sieht für risikobasierte Gebiete im Landkreis die Aufstallung des dort gehaltenen Geflügels, wie zum Beispiel Hühner, Laufvögel, Enten und Gänse, vor. 

Der Landrat bittet die Bevölkerung, weiter aufmerksam zu sein. Tote oder erkrankte Tiere sollten nicht angefasst und in keinem Fall auf eigene Faust weggebracht werden. Ralf Reinhardt:

"Wenn Sie einen toten Wildvogel entdecken, lassen Sie ihn liegen. Damit verhindern Sie, dass sich die Seuche weiter ausbreitet. Melden Sie bitte den genauen Fundort unserem Amt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft."

Im Falle des Auffindens toter Wildvögel im Landkreis OPR können diese per E-Mail an veterinaeramt@opr.de unter genauer Angabe des Fundortes und ggf. der Kontaktdaten oder telefonisch unter 03391 / 688 - 3911 gemeldet werden.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, hat auf seiner Webseite Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die Geflügelpest veröffentlicht. Unter anderem wird erläutert, warum die Kraniche in diesem Herbst als stark betroffene Wildvogelart auffallen.

Einsatzkräfte in speziellen Schutzanzügen sammeln im Linumer Teichland tote Kraniche in einem bereitgestellten Container. © LK OPR
Einsatzkräfte in speziellen Schutzanzügen sammeln im Linumer Teichland tote Kraniche in einem bereitgestellten Container. © LK OPR

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