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Brandenburgs Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt hat bei einem Besuch in Linum den Helfer:innen, die die Bergung der Kranichkadaver unterstützt haben, ihren Dank ausgesprochen. Bei dem Termin im Naturschutzzentrum Storchenschmiede Linum tauschte sich Mittelstädt auch mit OPR-Vizelandrat Werner Nüse aus.

Hanka Mittelstädt: "Seit der Ausbreitung der Vogelgrippe bildet das Linumer Rastgebiet den Schwerpunkt des Seuchengeschehens bei Wildvögeln. Über 2.000 tote Kraniche wurden hier in den letzten Wochen geborgen. Für alle Beteiligten war die Bergung der Kadaver eine große physische und psychische Höchstleistung. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen helfenden Menschen – insbesondere den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern – bedanken."

Die Ministerin hatte in der vergangenen Woche veranlasst, dass Mitarbeitende des Landesforstbetriebs die Landkreise, so auch in Ostprignitz-Ruppin, beim Einsammeln der toten Tiere personell und mit technischem Gerät unterstützen, um dabei mitzuhelfen, das Seuchengeschehen einzudämmen. Eine rasche Beseitigung der Kadaver ist wichtig, ansonsten würde die Gefahr bestehen, dass Aasfresser sich infizieren und den Erreger weitertragen.

Der Landkreis OPR hatte seinerseits unter anderem eine Drohne zur Lokalisierung toter Wildvögeln zur Verfügung gestellt, außerdem Schutzanzüge und Container für das Sammeln der Kadaver. Die Tiere wurden anschließend für die sichere und professionelle Entsorgung zu einer Tierkörperbeseitigungsanlage nach Herzberg (Mark) gebracht. Vizelandrat Werner Nüse, 1. Beigeordneter und Dezernent für Bauen, Ordnung, Umwelt, dankte ebenfalls den zahlreichen Helfer:innen, darunter auch die Kitzrettung, Ranger und die Naturwacht, für ihren gemeinsamen Einsatz bei gleichzeitig großer Belastung: "Für viele Menschen, die mit dabei waren, war das eine dramatische Erfahrung, die man nicht so schnell vergessen wird. Bei den Kranichen scheint nun das Schlimmste hier in der Region überstanden zu sein, aber wir müssen alle zusammen weiter wachsam sein."

Derzeit fokussierten sich die Einsatzkräfte auf die Beräumung der Teiche. Dafür wird auch ein Amphibienfahrzeug eingesetzt, welches vom Wasser- und Bodenverband Rhin-/Havelluch zur Verfügung gestellt wurde.

Auch Ministerin Mittelstädt verwies darauf, dass die meisten Kraniche inzwischen den Nordwesten Brandenburgs verlassen haben und nun weiter Richtung Süden unterwegs seien. Wurden vor rund vier Wochen noch 56.000 Kraniche im Linumer Teichland gezählt, so erbrachte die gestrige Zählung laut dem Ministerium noch etwa 5.800 Individuen. Die Gesamtzahl der eingesammelten toten Kraniche im Teichland lag (Stand: 29. Oktober 2025) bei 2.220. Für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh, so die Ministerin, denn man wisse nicht, was noch kommen werde. So erwarte man unter anderem den Zug anderer wilder Vogelarten, wie beispielsweise Wildgänse oder Schwäne.

Für den gesamten Landkreis Ostprignitz-Ruppin gilt seit gestern (29. Oktober 2025) unter anderem eine Pflicht zur Aufstallung von Geflügel, um einen Kontakt der Geflügelbestände mit möglicherweise infizierten Wildvögeln zu verhindern. Darüber hinaus ist heute (30. Oktober 2025) eine weitere Allgemeinverfügung des Landkreises OPR in Kraft getreten, nachdem bei einem Geflügelbestand in Bendelin im Nachbarlandkreis Prignitz in unmittelbarer Nähe zu unserer Kreisgrenze der Ausbruch der Geflügelpest amtlich festgestellt worden war. Die damit einzurichtenden Restriktionszonen erstrecken sich über unsere Kreisgrenze und betreffen Bereiche des Amtes Neustadt (Dosse) sowie der Stadt Kyritz.

Weiterhin gilt: Tote oder augenscheinlich erkrankte Vögel möglichst nicht anfassen und umgehend die Fachleute vom Amt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft über den genauen Fundort informieren. Das kann per E-Mail an veterinaeramt@opr.de    geschehen oder telefonisch unter der Nummer 03391 / 688 - 3911. 

Brandenburgs Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt, OPR-Vizelandrat Werner Nüse, Fehrbellins stellvertretende Bürgermeisterin Anja Uckrow und Staatssekretär Dr. Stephan Nickisch bei der Pressekonferenz zur Geflügelpestlage im Naturschutzzentrum Storchenschmiede Linum. © LK OPR
Brandenburgs Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt, OPR-Vizelandrat Werner Nüse, Fehrbellins stellvertretende Bürgermeisterin Anja Uckrow und Staatssekretär Dr. Stephan Nickisch bei der Pressekonferenz zur Geflügelpestlage im Naturschutzzentrum Storchenschmiede Linum. © LK OPR

30.10.2025 
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