Der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land und die Heinz Sielmann Stiftung laden am 21. November 2025 um 18 Uhr zu einer Sternenwanderung in Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide ein. Denn der November steht im Zeichen außergewöhnlicher astronomischer Ereignisse. Und die sind an einem der dunkelsten Orte Deutschlands besonders gut zu beobachten.
Unter dem Titel "Winterlicher Sternenhimmel" führen Konrad Guhl vom Förderverein der Archenhold-Sternwarte Berlin, Dr. Hannes Petrischak, Leiter des Geschäftsbereichs Sielmanns Naturlandschaften & Naturerlebnis, sowie Günter Lutz, zertifizierter Natur- und
Landschaftsführer des Naturparks, durch die Nacht. Die Wanderung führt die Gäste vom Parkplatz Pfalzheim bis zum Heideturm auf dem Sielmann-Hügel. Dort geben die drei Experten faszinierende Einblicke in die astronomischen Hintergründe von
Sternschnuppen und andere Erscheinungen am Himmel. Auch die ökologische Bedeutung der Dunkelheit für Tiere in der Heide wird thematisiert.
Zwischen dem 13. und 30. November erhellen Leoniden-Sternschnuppen den Himmel. "Da wir am 20. November Neumond haben, ist der Nachthimmel besonders dunkel. Das erhöht die Chancen für Sternschnuppensichtungen erheblich", erklärt Dr. Hannes Petrischak. Am Sternenhimmel gibt es außerdem noch viel mehr zu entdecken, wie Petrischak berichtet: "Die Herbst- und Wintersternbilder erzählen spannende Sagen und Mythen: wilde Ungeheuer, Heldentaten und Liebesgeschichten aus der griechischen Mythologie. All diese Geschichten werden wir am hoffentlich wolkenfreien Nachthimmel sehen und lebendig vermitteln können."
Bei optimalen Sichtbedingungen ohne störende Lichtquellen lässt sich im Nordosten die Andromedagalaxie als schwach leuchtender Lichtfleck erkennen. Sie ist das entfernteste Himmelsphänomen, das unter guten Bedingungen ohne technische Hilfsmittel mit bloßem Auge beobachtet werden kann – und zugleich mit einer Entfernung von 2,5 Millionen Lichtjahren unser nächstes Milchstraßensystem.
"Im Sommer ist Andromeda nur schlecht zu beobachten, weil sie sehr flach am Himmel steht. Die Strahlung des Sonnenuntergangs oder -aufgangs und die Lichtverschmutzung verschlucken dann ihre Leuchtkraft. Im Herbst und Winter steht sie so hoch am Himmel, dass man sie gut ausmachen kann", erklärt Konrad Guhl.
Was erst einmal paradox klingt, ist ein gut gemeinter Tipp erfahrener Sternenbeobachter: Für die nächtliche Sternschnuppen-Beobachtung sind Taschenlampen zwar hilfreich zur Orientierung im Gelände, sollten jedoch gezielt und sparsam eingesetzt werden. Der Lichtkegel muss dabei stets nach unten gerichtet bleiben, um die eigene Sehfähigkeit nicht zu beeinträchtigen. "Jede künstliche Lichtquelle verschlechtert die Nachtsicht erheblich. Die Augen benötigen etwa eine halbe Stunde, um sich vollständig an die Dunkelheit zu gewöhnen – erst dann werden auch die schwächsten Sterne sichtbar", erläutert Petrischak.
Auch aus Rücksicht auf die tierischen Bewohner der Heide sollten künstliche Lichtquellen nur verwendet werden, wenn unbedingt nötig. "Die Nacht gehört den Tieren. Es ist ihr Schutzraum vor den täglichen menschlichen Aktivitäten“, so Petrischak. In der kalten Jahreszeit bereiten sich viele Tiere auf den Winterschlaf oder die Winterruhe vor und müssen mit ihrer Energie gut haushalten.
Anmeldungen für die Sternenführung sind per E-Mail an heidefuehrungen@t-online.de möglich.
Kosten: Erwachsene 10 Euro, Kinder und Jugendliche können kostenfrei teilnehmen.
Hinweis: Bitte denken Sie an warme Kleidung und Schuhe sowie Decken oder warme Schlafsäcke.
Schlechtwettervariante: Bei wolkenverhangenem Himmel wird alternativ ins Dorfgemeinschaftshaus Rägelin zum Vortrag "Sterne und Sternbilder, wie wir uns am Himmel zurechtfinden" (Referent: Konrad Guhl) eingeladen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung auf der Webseite der Heinz Sielmann Stiftung