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23.08.2023

Kammeroper Schloss Rheinsberg: Positive Bilanz

Mit zwei umjubelten Aufführungen von Henry Purcells „The Fairy-Queen“ der Bundesakademie für junges Musiktheater ging am 17. und 18. August 2023 die diesjährige Saison der Kammeroper Schloss Rheinsberg zu Ende. Die Musikkultur Rheinsberg gGmbH zieht eine positive Bilanz. Rund 7000 Zuschauer:innen erlebten die zahlreichen Veranstaltungen an den Spielstätten rund um das Rheinsberger Schloss: zwei Premieren mit insgesamt zwölf Opernaufführungen, ein Kinoabend und 14 Konzerte – davon elf mit Preisträger:innen des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper aus 18 Nationen.

Georg Quander, der künstlerische Leiter des Festivals, setzte bei der Stückauswahl der Hauptproduktion auf eine Rarität: „La Molinara von Giovanni Paisiello war zu ihrer Entstehungszeit ein weltberühmtes Stück, das aber leider völlig in Vergessenheit geraten ist. Das Wagnis, das Stück wieder auf den Spielplan zu setzen, ist dabei voll aufgegangen – das Werk hat seine musikalischen und szenischen Qualitäten unter Beweis gestellt: Das Publikum reagierte mit Standing Ovations und die Presseberichterstattung war hervorragend.“ Quander selbst führte Regie und freut sich über die gelungene Zusammenarbeit mit dem Orchester: „Ich bin sehr glücklich, dass es mir gelungen ist, die Akademie für Alte Musik Berlin als Orchester für die Molinara zu gewinnen. Es war wieder ein Traum, mit diesen Ausnahmemusikern ein szenisches Werk zu erarbeiten.“

Auch das Brandenburgische Staatsorchester, das Theresia Orchestra und das Ensemble Mozaique beteiligten sich u.a. am abwechslungsreichen Programm. Es gab Kooperationen mit der Barenboim-Said-Akademie, den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci sowie Julian Prégardien und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Außerdem gastierte die beliebte Operngala beim Stadtfest in Frankfurt (Oder) und im Rahmen der Brandenburgischen Sommerkonzerte auf der Burg Storkow.

Die Musikkultur Rheinsberg gGmbH hatte in diesem Jahr mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu kämpfen: Da der Etat für die Kammeroper begrenzter ausfiel, konnte nur eine große Open-Air-Opernproduktion realisiert werden. Geschäftsführer Dirk Beenken ist dennoch zufrieden: „Wir hatten eine Auslastung von 60 Prozent angepeilt – herausgekommen sind wir bei knapp 65 Prozent. Unsere Planziele haben wir somit übertroffen – und das trotz schwieriger Ausgangsbedingungen wirtschaftlicher und meteorologischer Art. Dafür möchte ich mich beim gesamten Team herzlich bedanken. Diese Leistung aller stimmt optimistisch fürs kommende Jahr.“

Auch in diesem Sommer war die wechselhafte Witterung eine Herausforderung: Nässe und Kälte gefährden insbesondere die Orchesterinstrumente. So musste die Hälfte aller „Molinara“-Aufführungen im Schlosshof leicht eingeschränkt stattfinden: Szenisch gab es keine Kompromisse, doch das Orchester wurde aus dem Schlosstheater live zugespielt. Das hat, wie auch schon im letzten Jahr, sehr gut funktioniert. „Glück im Unglück war, dass wir alle Vorstellungen spielen konnten und nie abbrechen mussten. Unser Publikum hat das mit Fassung, Tapferkeit und Begeisterung getragen“, so Georg Quander.

Das Buchungsverhalten der Besucher:innen ist zunehmend kurzfristiger geworden; meist wird online gebucht und die Abendkasse immer weniger genutzt. Tendenzen, die sich auch schon im vergangenen Jahr abgezeichnet haben. Im Rahmen einer Publikumsbefragung stellte sich außerdem heraus: Zahlreiche Stammgäste vermissen das historische Heckentheater – eine von mehreren möglichen Spielstätten auf dem Schlossgelände. Geschäftsführer Dirk Beenken: „Wir werden alles dafür tun, um diesen großen Wunsch im nächsten Jahr umzusetzen!“

Die Höhepunkte des Programms der Kammeroper Schloss Rheinsberg 2024 und der Osterfestspiele werden baldmöglichst kommuniziert und dann auch online zu finden sein unter: https://kammeroper-schloss-rheinsberg.de/spielplan/

Der Bariton Friedemann Gottschlich in Georg Quanders Inszenierung von »La Molinara« in Rheinsberg. © Uwe Hauth
Der Bariton Friedemann Gottschlich in Georg Quanders Inszenierung von »La Molinara« in Rheinsberg. © Uwe Hauth
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