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02.11.2023

Absolventenfeier an der MHB: Psychologiestudierende verabschiedet

Sonnabend, 28. Oktober 2023 – dieses Datum wird für 39 Studierende der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) immer von besonderer Bedeutung sein. An diesem Tag wurden die Psychologiestudierenden  in der Kulturkirche Neuruppin feierlich verabschiedet, in Anwesenheit von Familie, Freund:innen und Wegbegleiter:innen.

Von den insgesamt 39 Absolvent:innen erlangten 23 ihren Bachelor-Abschluss, während 16 erfolgreich den Masterstudiengang "Klinische Psychologie und Psychotherapie" abschlossen, darunter auch jene Masterstudierende, die als zweiter Jahrgang die Approbationsprüfung nach dem neuen Psychotherapeutengesetz gemeistert haben.

MHB-Präsident Prof. Hans-Uwe Simon betonte in seiner Begrüßungsrede, dass diese Prüfung das anspruchsvollste Prüfungsverfahren ist, dass bislang in der Psychotherapie durchgeführt wird. „Wir sind stolz, dass wir an der MHB bundesweit die erste Universität sind, die bereits den zweiten Jahrgang erfolgreich für diese neue Approbationsprüfung ausgebildet hat“, so Prof. Simon weiter. Die Mehrheit der Master-Absolvent:innen wird nun ihre hauptberufliche Fachkundeausbildung als „Psychotherapeut:in in Weiterbildung“ beginnen. Besonders erfreulich ist laut Prof. Simon dabei, dass einige der Absolvent:innen ihre Ausbildung im Land Brandenburg durchlaufen und sie so zur gesundheitlichen Versorgung vor Ort beitragen. Prof. Simon dankte in diesem Zusammenhang auch all jenen, „die sich mit Leidenschaft, Herzblut und viel Engagement für die Gründung als auch die weitere Entwicklung der MHB und die Sicherung der gesundheitlichen Versorgung im Land Brandenburg eingesetzt haben“. Dazu gehören laut Prof. Simon nicht nur die Gründungsmitglieder, sondern auch kooperierende Kliniken, Lehrpraxen, Fördermitglieder und das Land Brandenburg.

Glückwünsche übermittelte auch Dr. Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer, an die Absolvent:innen. Sie appellierte vor allem an die Masterabsolvent:innen: „Wir brauchen engagierte Psychotherapeut:innen in den Praxen und Kliniken. Der Bedarf an Psychotherapeut:innen geht aber weit darüber hinaus. Ihre Expertise wird auch in Beratungsstellen gebraucht, in psychosozialen Zentren, im Kinderschutz oder generell in der Gesundheitsförderung und Prävention.“ In ihrer Weiterbildung werden die Absolvent:innen zur Versorgung der Patient:innen beitragen. Als erste Absolventengeneration werden diese MHB-Alumni in der Weiterbildung wie bereits im Studium Pionier:innen sein, betonte Dr. Benecke. „Anders als in der Ausbildung können Sie die Regeln der Weiterbildungen als Kammerangehörige selbst mitgestalten. Als Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer freue ich mich sehr darauf, Sie als Angehörige einer Psychotherapeutenkammer in unserer Profession begrüßen zu dürfen“, so Dr. Benecke, deren Kammer auf Bundesebene die Interessen von rund 59.000 Psychologischen Psychotherapeut:innen sowie Kinder- und Jugend-Psychotherapeut:innen vertritt.

Prof. Johannes Lindenmeyer, Professor für Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Rehabilitationspsychologie, der maßgeblich an der erfolgreichen Einführung und Umsetzung der reformierten Studienangebote an der MHB beteiligt war, erinnerte in seiner Rede an den "historisch schwierigen Studienbeginn unter Coronabedingungen" für die Bachelorabsolvent:innen: "Nicht nur, dass Sie auf das ganze Campusleben und die unmittelbare Diskussion in Seminaren und Übungen weitgehend verzichten mussten, Sie mussten sich allein zu Hause aufraffen, den Lehrveranstaltungen am Bildschirm zu folgen und schließlich Ihre ersten Schritte im Präsenzstudiengang und vor allem in der Psychotherapie in den Kliniken alle mit Maske machen." Jede Krise habe auch gute Seiten, so Lindenmeyer. "Sie sind daran gewachsen, Sie haben im Turbo den Schritt von naiv-ansprüchlichen Studierenden zu bodenständigen, patientenorientierten Therapeut:innen gemacht, die ihre eigenen Bedürfnisse in der Behandlung von Patient:innen an zweite Stelle stellen. Natürlich habe ich auch gesehen, welches enormes Wissen Sie sich in dieser Zeit angeeignet haben, aber diese persönliche Entwicklung, die Reifung Ihrer therapeutischen Haltung, das ist später das Entscheidende dafür, welche Qualität Sie als Psychotherapeut:innen erreichen werden", sagte er.

Den Master-Absolvent:innen, die auch ihre Approbationsprüfung bestanden haben, gab Prof. Lindenmeyer ermutigende Worte mit auf den Weg: "Sie haben als Pioniere des neuen Psychotherapeutengesetzes etwas anzubieten, was niemand hat. Gehen Sie daher mit Selbstbewusstsein und Zuversicht in Ihre Bewerbungsgespräche. Strahlen Sie aus, dass Sie die Zukunft sind. Nehmen Sie eine Arbeitsstelle an, zeigen Sie, dass Sie nützlich sind und dann machen Sie Ihren Verbleib davon abhängig, dass es eine Weiterbildungsanerkennung gibt. Und Sie werden erleben, dass die Kliniken, die momentan beim Thema Weiterbildung die Stirn runzeln, plötzlich alle Klimmzüge machen werden, Sie zu halten. Sie werden gebraucht!"

Für die Bachelor-Absolvent:innen blickte Franziska Weiß zurück auf die vergangenen Jahre. Marie Louise Soulier fasste für die Master-Absolvent:innen das Wichtigste des Studiums zusammen. "Fest steht, die MHB hat uns auf so viele kreative Arten geformt und gestärkt. Wir tragen eine Reihe neuer Schätze in uns und sind nun bereit für das nächste Kapitel. Selbst wenn die Zeit an der MHB für den ein oder anderen von uns nicht immer ein sanfter, blumiger Sommerspaziergang war, sondern durchaus eine anspruchsvolle Herausforderung darstellte, stehen und sitzen wir nun hier. Das ist ein großer Erfolg, auf den wir alle unfassbar stolz sein können", so Marie Lousie Soulier.

Prof. Simon und Prof. Lindenmeyer überreichten im Anschluss die Urkunden an die 39 Absolvent:innen. Neben den Urkunden erhielten sie jeweils eine Flasche MHB-Wein, sowie eine Urkunde für einen Baum. Pro Abschluss wird ein Baum gekauft, der bei einem Aufforstungsprojekt im Land Brandenburg gepflanzt wird und damit aktiv zum Klima- und Gesundheitsschutz beiträgt. Auch symbolisch schlagen damit die Absolvent:innen Wurzeln im Land Brandenburg. Unterstützt werden die Geschenke vom Förderverein der Hochschule. Zusätzlich wurden die Jahrgangsbesten und engagiertesten Studierenden mit den Absolvent:innenpreisen der Stiftung der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin (OPR) ausgezeichnet, die Markus Rück, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse OPR, übergab.

Große Freude herrschte bei den Studierenden, die ihren Abschluss an der MHB gemacht haben. © Andreas Kunow/  MHB
Große Freude herrschte bei den Studierenden, die ihren Abschluss an der MHB gemacht haben. © Andreas Kunow/ MHB

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