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24.04.2023

Regionales Grundbildungszentrum erhält Förderung vom Land

Seit Juni 2017 gibt es in Ostprignitz-Ruppin das an die Kreisvolkshochschule angegliederte Regionale Grundbildungszentrum. In Grundbildungszentren können sich Erwachsene mit geringer Lese- und Schreibkompetenz beraten und in weiterführende Alphabetisierungs- und Grundbildungskurse vermitteln lassen. Rund 12 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter haben derzeit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Umso erfreulicher ist die Nachricht, dass die erfolgreiche Arbeit des Grundbildungszentrums im Zuge der aktuellen Förderphase, die bis Ende 2025 läuft, fortgesetzt werden kann.

Das Regionale Grundbildungszentrum wird zu 60 Prozent aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie jeweils zu 20 Prozent aus Mitteln des Landkreises Ostprignitz-Ruppin und des Landes Brandenburg finanziert – insgesamt sind das rund 397-tausend Euro. Landrat Ralf Reinhardt nahm jetzt in Neuruppin den Förderbescheid des Landes von Bildungsstaatssekretär Steffen Freiberg in Anwesenheit der Rheinsberger Landtagsabgeordneten und Präsidentin des Landtages, Prof. Dr. Ulrike Liedtke, der Leiterin der Kreisvolkshochschule, Anke Unkenholt, sowie der Leiterin des Grundbildungszentrums, Iris Spad, entgegen. Steffen Freiberg betonte in diesem Zusammenhang die wichtigen Funktionen der insgesamt neun Grundbildungszentren im Land Brandenburg: "Gesellschaftliche Teilhabe ist eng verbunden mit den ersten Artikel unseres Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Deshalb ist es so wichtig, dass die bestehenden Grundbildungszentren, wie hier in Ostprignitz-Ruppin, ihre Arbeit weiter fortsetzen, aber auch neue Zentren im Land gefördert werden können. Alle Menschen müssen die Möglichkeit haben, Lesen und Schreiben zu lernen, auch Erwachsene. Wir wollen die Leute zurückholen, die irgendwann verloren gegangen sind, gerade in Zeiten von Falschinformationen und Hetze im Netz. Es ist wichtig, allen Menschen die Chance zu geben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen."

Landrat Ralf Reinhardt äußerte sich erleichtert, dass die Finanzierung des Regionalen Grundbildungszentrums gesichert werden konnte: „Wir sind sehr froh, dass wir auch in den nächsten Jahren Menschen dabei helfen können, sich nicht mehr in der Öffentlichkeit verstecken zu müssen. Wer das Leben und Schreiben beherrscht, geht selbstbewusster und chancenreicher durch das Leben. Ich bin allen Beteiligten dankbar, die dazu beigetragen haben, dass dieser erfolgreiche Weg des Grundbildungszentrums Ostprignitz-Ruppin weiter beschritten werden kann."

Auch Prof. Dr. Ulrike Liedtke hob die Bedeutung der Einrichtungen im Land Brandenburg hervor: „Es ist wichtig und gut, dass die Grundbildungszentren auch mit der Förderung des Landes ihre wichtige Arbeit fortsetzen können. Ich bin stolz darauf, dass alle Beteiligten mutig diesen Weg beschritten haben, sich für den Fortbestand auch auf parlamentarischer Ebene einzusetzen. Gleichzeitig erinnere ich daran, dass die Kreisvolkshochschule in Ostprignitz-Ruppin eine der ersten war, die auf ankommende Geflüchteten reagiert und beispielsweise Sprachkurse angeboten hat. Die Dankbarkeit der Menschen kommt zurück und das ist spürbar. Wir sind alle froh und glücklich, dass es mit der Arbeit des Regionalen Grundbildungszentrums weitergehen kann.“

Nach den Worten der Leiterin der Kreisvolkshochschule, Anke Unkenholt, soll der bisherige Profilschwerpunkt, die aufsuchende Grundbildungs- und Netzwerkarbeit, mit der neuen Förderphase verstärkt werden. Die Grundbildung vor Ort soll künftig ein Schwerpunkt sein, also die Arbeit im sozialen Umfeld der Betroffenen. Bis Ende März 2023 konnten bereits über 6.000 Besucherinnen und Besucher im Grundbildungszentrum gezählt werden, mehr als 800 sogenannte Multiplikatoren, also Personen aus dem Umfeld der Betroffenen, wie etwa Mitarbeitende des Jobcenters, wurden geschult. Freie Lernangebote gibt es bisher an den Standorten in Neuruppin und Kyritz, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ab Mai 2023 soll es außerdem Angebote im Haus der Begegnung in Rheinsberg geben, für Wittstock/Dosse laufen derzeit Gespräche über eine Zusammenarbeit des Grundbildungszentrums mit der Volkssolidarität und Angeboten im dortigen Familienzentrum.

Weitere Informationen über die vielfältigen Angebote finden Sie auf der Webseite des Regionalen Grundbildungszentrums Ostprignitz-Ruppin.

Offizielle Übergabe des Förderbescheids des Landes für das Regionale Grundbildungszentrum im Großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung mit Anke Unkenholt, Leiterin der Kreisvolkshochschule, Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Bildungsstaatssekretär Steffen Freiberg, Landrat Ralf Reinhardt sowie Iris Spad, Leiterin des Grundbildungszentrums. © LK OPR
Offizielle Übergabe des Förderbescheids des Landes für das Regionale Grundbildungszentrum im Großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung mit Anke Unkenholt, Leiterin der Kreisvolkshochschule, Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Bildungsstaatssekretär Steffen Freiberg, Landrat Ralf Reinhardt sowie Iris Spad, Leiterin des Grundbildungszentrums. © LK OPR

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