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01.03.2023

Elise-Taube-Ehrenmedaille für Dr. Karin Harre

Dr. Karin Harre, Hausärztin aus Walsleben und Vorsitzende des Hausärzteverbandes Brandenburg, ist die erste Trägerin der Elise-Taube-Ehrenmedaille. Die neue Auszeichnung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) ist der Ärztin kürzlich im Haus der Brandenburgischen Ärzteschaft in Potsdam in Beisein von Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher von MHB-Präsident Prof. Hans-Uwe Simon verliehen worden. „Die MHB wurde mit dem Ziel gegründet, die medizinische Versorgung im Land Brandenburg zu sichern und zu verbessern. Dabei nimmt die allgemeinmedizinische Versorgung eine zentrale Rolle ein“, sagte Prof. Simon in seiner Laudatio. Bereits ab dem zweiten Semester sind Studierende laut Prof. Simon in die allgemeinmedizinische Versorgung von Patient:innen eingebunden. Das habe zur Folge, dass sich viele Studierende schon während des Studiums aktiv in diese Richtung entwickeln würden. „Unter den Absolvent:innen der ersten zwei Jahrgänge Medizin hat sich bereits ein Netzwerk Allgemeinmedizin etabliert – ein wichtiges Zeichen dafür, welche Bedeutung diese fachärztliche Richtung auch in Zukunft für uns haben wird“, so Prof. Simon.

Dr. Karin Harre leitet das neu gegründete Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin (KW-BB), das am MHB-Institut für Allgemeinmedizin angesiedelt ist. Dessen Ziel ist es, die flächendeckende hausärztlich Versorgung in Brandenburg langfristig zu sichern und zu verbessern. „Maßgeblich geprägt und vorangetrieben wurde diese Entwicklung an der MHB von Anfang an von Frau Dr. Harre. In ihrer Person vereint sie ein besonderes Engagement sowohl für die Landesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung als auch für die Universität“, betonte Prof. Simon. Für ihre außerordentlichen Vierdienste erhielt sie nun die erste Elise-Taube-Ehrenmedaille, die mit einem Preisgeld von 1.000 Euro verbunden ist. „Dr. Karin Harre repräsentiert wie keine andere Person an der MHB die Allgemeinmedizin. Sie schafft es in besonderer Weise, uns die Herausforderungen dieses Bereichs nahezubringen, aber auch die besondere Qualität der Arzt-Patient:innen-Beziehung und der menschlichen Qualität der hausärztlichen
Versorgung zu vermitteln“, heißt es in der Laudatio. In zahlreichen Gremien und in der Lehre vertritt Dr. Karin Harre die Allgemeinmedizin. Außerdem motiviere sie Studierende, sich diesem Bereich zuzuwenden und begeistere mit ihrer Leidenschaft für den Beruf, die Lehre und für das Land Brandenburg andere Hausärzte und Hausärztinnen, sich ebenfalls an der MHB zu engagieren. „Übrigens geht auch die Einführung des Brandenburgischen Landärztestipendiums auf eine Initiative von Karin Harre zurück“, so Prof. Simon weiter. 

Die Auszeichnung trägt den Namen der bislang recht unbekannten Ärztin Elise Taube, die 1861 in Finsterwalde geboren wurde und 1905 als erste Frau an der medizinischen Fakultät Berlin den Doktorgrad erlangte. Sie gehört zu den Pionierinnen der Ausübung des ärztlichen Berufs durch Frauen in Deutschland und im damaligen Preußen. Die Medizinerin steht exemplarisch für die Überwindung der Hindernisse, die dem Zugang von Frauen zu diesem Beruf ungeachtet ihrer Fähigkeiten und Leistungen noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts entgegenstanden.

Dr. Karin Harre freut sich sehr über die Auszeichnung. Auch für sie sei es Anlass gewesen, sich näher mit Elise Taube zu beschäftigen. „Eine Frau, die sich gegen die Widerstände in ihrer Umgebung durchgesetzt hat und am Ende erfolgreich war, obwohl die Bedingungen schlecht waren. Sie ist sehr beharrlich dabeigeblieben und ich finde, ein sehr gutes Vorbild. Das passt sehr gut zur MHB“, sagte Dr. Harre. Sie betonte zudem, dass sie es sehr begrüßt, dass die Auszeichnung nach einer Frau, nach „einer Pionierin in früheren Zeiten“, benannt ist. Denn die große Mehrheit der Ehrungen trage schließlich die Namen von Männern.

Die Elise-Taube-Ehrenmedaille verleiht die MHB nach einer Empfehlung des Präsidiums. Infrage kommen dafür Personen, die sich beispielsweise in vielfältiger Weise für die Hochschule einbringen oder sich im MHB-Kontext in besonderer Weise für Versorgungsfragen engagieren.

MHB-Präsident Prof. Hans-Uwe Simon überreicht Dr. Karin Harre die erste Elise-Taube-Ehrenmedaille. © Christian Wehry/ KVBB
MHB-Präsident Prof. Hans-Uwe Simon überreicht Dr. Karin Harre die erste Elise-Taube-Ehrenmedaille. © Christian Wehry/ KVBB
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