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08.03.2023

Hinschauen statt Weghören: Veranstaltung zum heutigen Frauentag

Am heutigen Mittwoch, 8. März 2023, dem internationalen Frauentag, geht es von 17 bis 19 Uhr im Mehrgenerationenhaus „Krümelkiste“ in Neuruppin bei einer Veranstaltung im Rahmen der 33. Brandenburgischen Frauenwoche um das Thema Zivilcourage.
Gemeinsam mit dem Demokratischen Frauenbund organisieren die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises OPR und der Stadt Neuruppin „Hinschauen statt Weghören“, eine Veranstaltung, bei der alle Interessierten erfahren, was sie selbst ganz konkret gegen häusliche Gewalt tun können. Wie kann man helfen, wenn die Nachbarin immer wieder mit einem blauen Auge zu sehen ist? Was kann getan werden, wenn das Kind, das in der Kita betreut wird, von solchen Dingen erzählt, die zu Hause stattfinden?

Unterstützung gibt es an diesem Abend im MGH von den Akteur:innen des Arbeitskreises Umgangsrecht im Kontext häuslicher Gewalt, in dem nicht-staatliche und staatliche Organisationen zusammenarbeiten. Mitarbeiterinnen des Frauenhauses werden über ihre Erfahrungen berichten, anonyme Schicksale beleuchten und einen interaktiven Teil des Abends anbieten. Die Polizei ist vor Ort und berichtet über Schritte, mit denen jeder einzelne helfen kann. Die Opferhilfe informiert schließlich über Unterstützungsangebote für Betroffene. Anschließend gibt es die Möglichkeit, bei einem kleinen Imbiss miteinander ins Gespräch zu kommen.

Mit zahlreichen Veranstaltungen wie Diskussions- und Gesprächsrunden, Workshops und Informationsveranstaltungen, Ausstellungen, Theateraufführungen und Lesungen wird im Rahmen der 33. Brandenburgischen Frauenwochen im ganzen Land zudem ein Zeichen für Gleichstellung gesetzt.

So erklärt Brandenburgs Frauenministerin Ursula Nonnemacher dazu: "In Zeiten anhaltend hoher Inflation, rasant gestiegener Strom-, Energie- und ganz allgemein Lebenshaltungskosten ist der Einsatz für eine echte Gleichstellung von Frauen und Männern heute wichtiger denn je. Frauen sind öfter sozial und wirtschaftlich benachteiligt. Fast ein Drittel aller sozialversicherungspflichtig in Vollzeit beschäftigten Brandenburgerinnen bekommen lediglich einen Verdienst unterhalb oder im Bereich der Armutsgrenze. Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit oder in nicht-tarifgebundenen Jobs, sodass sie von betrieblichen Aufstockungen von Entgeltersatzleistungen kaum profitieren. Frauen, besonders alleinerziehende, sind von den allgemeinen Kostensteigerungen besonders stark betroffen. Diese Zustände gefährden den sozialen Frieden in unserem Land und müssen dringend geändert werden! Der Kampf für die finanzielle Unabhängigkeit der Frauen bleibt ebenso wie der Kampf für die gleichberechtigte Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen ein zentrales Ziel. Jeder Frau muss das Recht auf Selbstbestimmung, ein Leben frei von Gewalt, gleiche Rechte im Arbeitsleben sowie bei der Verteilung von Macht und Verantwortung zustehen. Auch unbezahlte Sorgearbeit muss endlich fair verteilt werden.“

Noch immer sind Frauen auch in Brandenburgs Politik deutlich unterrepräsentiert. So beträgt ihr Anteil im Landtag lediglich 31,8 Prozent, in den Kreistagen und Stadtverordnetenversammlungen liegt er mit 28,4 Prozent sogar noch niedriger. Bei den Hauptverwaltungsbeamt:innen im Land macht der Frauenanteil nur elf Prozent aus, bei den Bürgermeister:innen sind es 20 Prozent. Das Frauen- und Gleichstellungsministerium unterstützt verschiedene Projekte und Programme zur Steigerung des Frauenanteils, zum Beispiel die Fachstelle Parität, die lokale Netzwerke initiiert und Vernetzungsveranstaltungen organisiert.

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