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10.03.2023

Patienten-Universität Brandenburg: Auftaktveranstaltung zum Thema Sepsis

„Aus dem Leben gerissen.“ Dieser Slogan der Kampagne „SepsisWissen“ trifft bestens auf den Sepsis-Überlebenden Franz Murken zu. Nach einer Infektion im Bauchraum kam es bei ihm zu einer übersteigerten Körperreaktion auf die Erreger, mehrere Organe versagten – die Diagnose: eine lebensgefährliche Sepsis. Franz Murken fasst seine Erfahrungen so zusammen: „Dass Sepsis jeden treffen kann, das musste ich leider am eigenen Leib erfahren. Ich hatte nichts an Vorerkrankungen oder ähnlichem, stand eigentlich mitten im Leben.“ Jahrzehntelang pflegte er seinen behinderten Sohn – seit der Sepsis ist er selbst nur noch bedingt leistungsfähig, kämpft mit Schmerzen, Sehstörungen und weiteren Einschränkungen. Dabei hatte er trotz aller Auswirkungen der Sepsis noch Glück: denn etwa jede dritte Sepsis verläuft noch im Krankenhaus tödlich. Auch im ersten Jahr nach einer Sepsis versterben besonders viele Betroffene. 

Sepsis kann durch ganz verschiedene Erreger ausgelöst werden, am häufigsten über Ansteckungen der Atemwege wie mit Covid-19 oder über Infektionen im Bereich der Harnwege. So kann beispielsweise auch eine Blasenentzündung in einer lebensbedrohlichen Sepsis enden. Der Großteil der Sepsis beginnt außerhalb von Krankenhäusern. Bei Heinz Murken führte ein Behandlungsfehler bei einem ärztlichen Eingriff zu einer Sepsis. Es verstrichen wertvolle Stunden, bis er die passende Sepsis-Therapie bekam. Er kommt zu folgendem Fazit: „Bei mir hat ein Arzt einen Fehler gemacht und viele weitere Ärzte haben mich wieder zusammengeflickt. Ich mache Ärzten keinen generellen Vorwurf. Aber mein Fall zeigt deutlich, dass alle – Ärzte und Bürger – wissen sollten, wie man eine Sepsis erkennt und dass bei einer Sepsis schnell gehandelt werden muss.“ Daher Franz Murkens Wunsch: „Es müssen einfach mehr Menschen über Sepsis Bescheid wissen. Keinem soll je das erfahren müssen, was ich erlitten habe.“

Einen Beitrag, das Sepsis-Wissen zu verbessern und so schwere und schmerzhafte Krankheitsverläufe zu verhindern, liefert das Projekt SepsisWissen (www.sepsiswissen.de). Hierbei engagiert sich die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) mit weiteren renommierten Partnern. Denn: „Die Früherkennung einer Sepsis kann man üben“, weiß auch die Referentin Luisa Baier, „im Rahmen unserer Veranstaltung werden die Teilnehmer daher wichtige Tipps erhalten und grundlegende medizinische Fertigkeiten erlernen, um eine Sepsis rechtzeitig
erkennen zu können“.

Dazu lädt die MHB im Rahmen der neu gegründeten Patienten Universität Brandenburg zu folgender Veranstaltung ein:

Was?                             Veranstaltung „Sepsis ist ein Notfall – aber ich kenne mich aus.“
Für wen?                    Alle Interessierten; keine Vorkenntnisse nötig
Wann?                        Sonntag, 26. März 2023, 14.30 bis 15.30 Uhr
Wo?                             In Präsenz am MHB-Standort in Brandenburg (Nicolaiplatz 19, 14770 Brandenburg an der Havel) oder digital (den Zugangslink erhalten Sie nach der Anmeldung)
Referent:innen?    Prof. Edmund Neugebauer, Luisa Baier und Dr. Mario Zerbaum

Anmeldung?           Bitte melden Sie sich vorab hier an.

Eine Sepsis kommt öfter als ein Herzinfarkt oder Schlaganfall vor und endet häufiger tödlich. Dennoch ist Sepsis bisher kaum bekannt. Auch Dr. Mario Zerbaum, Referent der Veranstaltung am 26. März, beobachtet in seiner Allgemeinmedizin-Praxis häufig, dass Patient:innen selten von Sepsis gehört haben: „Es ist zwar an vielen Stellen zu lesen und zu hören, wie viele Menschen an Covid-19 sterben, aber das da meistens eine Sepsis zum Tod geführt hat, wird vielmals nicht thematisiert. So ist es nicht verwunderlich, dass Patientinnen und Patienten noch gar kein Gefühl dafür entwickeln konnten, wie häufig eine Sepsis wirklich ist. Was mir besonders am Herzen liegt, ist, dass mehr Menschen Bescheid wissen, wie man eine Sepsis frühzeitig erkennt. Denn das kann wirklich Leben retten.“

Und Prof. Edmund Neugebauer, Leiter des Projektes SepsisWissen an der MHB, ergänzt: „Wir müssen allgemein dem Thema Sepsis mehr Sichtbarkeit verleihen. Insofern ist es gut, dass wir mit diesem Thema den Startschuss für die PatientenUniversität Brandenburg geben.“

Ansprechpartnerin für die Veranstaltung und „Sepsis Wissen“ ist Luisa Baier, Luisa.Baier@mhbfontane.de, Telefon: 0176 20047870 www.sepsiswissen.de

Ansprechpartnerin für die PatientenUniversität Brandenburg: Hannah Leichsenring, hannah.leichsenring@mhb-fontane.de, Telefon: 03391 3914175

Bei der Auftaktveranstaltung der Patienten Universität Brandenburg geht es um das Thema Sepsis. © MHB
Bei der Auftaktveranstaltung der Patienten Universität Brandenburg geht es um das Thema Sepsis. © MHB
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