1.900 Kilometer Glasfaser für schnelles Internet
Geförderter Breitbandausbau im Landkreis erfolgreich abgeschlossen
Was so filigran und unscheinbar daherkommt, sorgt für maximales Tempo beim Internet. Die Rede ist von der Glasfaser - die modernste und derzeit schnellste Breitband-Technologie zur Übertragung von Daten, die auch im Landkreis Ostprignitz-Ruppin eine neue Ausbaustufe erreicht hat. Zum Hintergrund: Bei der Glasfaser-Technologie werden die Informationen nicht elektrisch, sondern optisch über die verlegten Glasfaserkabel weitergeleitet. Eine solche Übertragung ist über weite Entfernungen möglich und weniger störanfällig als die traditionellen Technologien. Internetgeschwindigkeiten im Down- und Upload von derzeit bis zu ein GBit/Sekunde sind realisierbar, perspektivisch sind noch weit höhere Geschwindigkeiten vorstellbar, wodurch die Glasfasertechnologie als zukunftssicher gilt.
In Ostprignitz-Ruppin startete die Deutsche Telekom im Frühjahr 2020 den von Bund, Land und Landkreis geförderten Ausbau des Breitbandnetzes, mit rund 38 Millionen Euro das bislang größte Investitionsprojekt in der Geschichte unseres Landkreises. In diesem Sommer konnten jetzt die letzten Meter Glasfaser für das schnelle Internet verlegt und die letzten Verteilerkästen für den Betrieb freigegeben werden. Berücksichtigt wurden bei diesem Ausbauprogramm Haushalte im Landkreis, die als unterversorgt im Sinne der Förderrichtlinien galten, also Haushalte mit Bandbreiten von weniger als 30 MBit/Sekunde. Innerhalb eines bestimmten Zeitraums war die Bereitstellung der Glasfaser bis ins Haus oder die Wohnung für die Endkunden sogar kostenlos. Die Bilanz des Ausbauprogramms kann sich jedenfalls sehen lassen: Etwa 5.300 Adressen, Unternehmen und Betriebe, sowie 51 Schulen konnten mit modernen Glasfaser-Anschlüssen bedient werden. Insgesamt wurden dabei etwa 1.900 Kilometer Glasfaser verlegt, 320 neue Glasfaser-Netzverteiler in den Kommunen aufgestellt.
Auch das Gewerbegebiet Am Stadtberg in Wittstock/Dosse ist inzwischen von der Glasfaser erreicht worden. Landrat Ralf Reinhardt und die Vorsitzende des Kreistages, Sigrid Nau, informierten sich in dieser Woche bei einem Vor-Ort-Termin gemeinsam mit dem Konzernbevollmächtigten der Telekom für die Region Ost, Axel Wenske, über das nunmehr abgeschlossene Ausbau-Projekt. Zugegen war auch der neue Heiligengraber Bürgermeister Karl-Friedrich Schült sowie Vertreter weiterer Städte und Gemeinden. Ralf Reinhardt lobte vor allem die Zusammenarbeit aller beteiligten Projektpartner: "Ich möchte Dankeschön sagen für das gute Miteinander bei diesem Mammutprojekt, das sich auch durch die Corona-Krise nicht aufhalten hat lassen. Im Gegenteil: Corona machte uns allen deutlich, wie wichtig eine leistungsfähige digitale Infrastruktur für unsere Gesellschaft ist, nicht nur beim mobilen Arbeiten. Dieser nun abgeschlossene Glasfaserausbau wird dazu beitragen, die Zukunftsfähigkeit unserer Kommunen als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort zu sichern. Mein Dank gilt dabei auch der Telekom als zuverlässiger Partner. Uns ist bewusst, dass leider nicht alle Haushalte bei diesem Förderprogramm aufgrund der vorgegebenen Richtlinien versorgt werden konnten. Aber ich bin guter Dinge, dass wir auch diese Versorgungslücken mit dem Nachfolgeprogramm, das bereits in Sichtweite ist, schließen können."
Die Vorsitzende des Kreistages Ostprignitz-Ruppin, Sigrid Nau, zog eine ebenfalls positive Bilanz des bisher erfolgten Breitbandausbaus: "Es gibt nun weniger weiße Flecken im Landkreis, mehr Menschen in Ostprignitz-Ruppin können schnelles Internet nutzen. Der Ausbau ist insgesamt geräuschlos über die Bühne gegangen, es gab nur wenig Beschwerden. Das liegt auch an der guten Zusammenarbeit der Projektbeteiligten, für die ich mich an dieser Stelle bedanken möchte."
Der Telekom-Konzernbevollmächtigte Axel Wenske lobte das Miteinander bei diesem Projekt: "Wir haben Hand in Hand zusammengearbeitet, was nicht überall selbstverständlich ist. Ostprignitz-Ruppin ist darüber hinaus der erste Landkreis in Brandenburg, in dem der geförderte Breitbandausbau komplett mit dem Einsatz der vorteilhaften Glasfaser-Technologie abgeschlossen werden konnte."
Für dieses Glasfaserprojekt war der Landkreis in 13 sogenannte Cluster aufgeteilt worden, entsprechend in etwa den Vorwahlbereichen der Telefon-Festnetzanschlüsse. Zu den ersten Ausbau-Clustern gehörte im Jahr 2020 das Gebiet rund um Kyritz, Neustadt (Dosse) und Wusterhausen/Dosse, wo mit Tiefbauarbeiten begonnen wurde. Die letzten Arbeiten erfolgten in diesem Jahr unter anderem in der Ernst-Toller-Straße in Neuruppin. Erschlossen wurden Haushalte nach dem FTTH-Verfahren, also per "Fibre to the home". Damit endeten die neuen Glasfaserleitungen nicht, wie bisher häufig, am Verteilerkasten auf dem Bürgersteig, sondern wurden durchgängig bis in die Häuser und Wohnungen hinein verlegt. Auch im Nachhinein können in den Ausbaugebieten übrigens noch Glasfaseranschlüsse beauftragt werden, allerdings dann nicht mehr kostenlos.