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17.02.2023

25 Jahre Kreismuseen in Wittstock: Zeitreise ins Magazin

Sonderausstellung aus 144 Jahren Sammlungstätigkeit des Museums

Auch ein altes Fahrrad wird in der Sonderausstellung zu sehen sein. © Kreismuseen Alte Bischofsburg Wittstock
Auch ein altes Fahrrad wird in der Sonderausstellung zu sehen sein. © Kreismuseen Alte Bischofsburg Wittstock

Wenn nachgefragt wird, wie lange die Museen Alte Bischofsburg in Wittstock/Dosse schon existieren, dann kommt man um die Nennung mehrerer Daten nicht herum: Vor 144 Jahren, also im Jahr 1879, wurde im Wittstocker Gymnasium ein Museum gegründet. Seit 66 Jahren (1957) befindet sich das Kreismuseum im Torturm der früheren Bischofsburg. Vor 25 Jahren, im Jahr 1998, wurden die Kreismuseen Alte Bischofsburg mit dem Museum des Dreißigjährigen Krieges nach mehrjähriger Vorbereitungszeit und Umbauphase eröffnet.

In diesem Jahr sollen diese 25 Jahre mit mehreren Veranstaltungen gewürdigt werden. Auch wenn ein großer Teil der musealen Sammlung im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg verlorenging, wurde Bedeutsames, Bemerkenswertes und Regionalgeschichtliches schon seit 1879 gesammelt. Aus dieser frühen Phase des Museums konnte ein Objekt im heutigen Bestand identifiziert werden. Es ist die „Topographia“ von Matthäus Merian aus dem Jahr 1652, die die bekannten ersten Stadtansichten der Prignitz enthält. Dieses wertvolle Buch wurde dem Museum durch den Papiermüller der Kuckucksmühle (bei Blandikow) Ludwig Kempt um 1880 übereignet.

Heute verfügen die Kreismuseen Alte Bischofsburg über eine große Sammlung mit etwa 40.000 unterschiedlichen Objekten, vielen Metern Archivgut, wohl mehr als 20.000 Fotos und Dias sowie mehr als 600.000 multimediale Datensätze und vieles andere mehr. Die größten Objekte
haben die Abmessungen eines größeren Transporters, die kleinsten muss man mit der Lupe betrachten. Besonders umfangreich ist die textile Sammlung. Nur etwa zehn Prozent der gesamten musealen Sammlung werden ständig gezeigt. Besonders die Sonderausstellungen bieten daher eine gute Möglichkeit zumindest Teile des nicht gezeigten „Schatzes“ zu präsentieren, wie etwa die Ausstellungen zur militärischen Präsenz in der Region („Sperrgebiet“), zum Handwerk, zum ehemaligen Wittstocker „Obertrikotagenbetrieb Ernst Lück“ (OTB), zum Regionalexpress RE 6 und vielem mehr.

Die Kreismuseen Alte Bischofsburg in Wittstock feiern ihren 25. Geburtstag. © LK OPR
Die Kreismuseen Alte Bischofsburg in Wittstock feiern ihren 25. Geburtstag. © LK OPR

Die neue Ausstellung »Zeitreise ins Magazin«, die vom 2. bis 21. März 2023 gezeigt wird, präsentiert nun Objekte, die bisher nie oder selten in einer Ausstellung zu sehen waren, darunter landwirtschaftliche Geräte, wie etwa eine Mehlsackausklopfmaschine, ein mecklenburgischer Hakenpflug oder Geräte aus derfrüheren Genossenschaftsmolkerei, die 1933 im Ort errichtet wurde. Auch historische Technik, Vorläufer unserer heutigen Ausstattung, ist zu sehen - von Petroleumlampen, Bügeleisen, Waagen und Gewichten, über Polyphon und Spieluhren, Laufbodenkameras bis hin zu Radioapparaten. Früher übliche Haushaltsgeräte werden ebenfalls gezeigt. Auch testen kann man die alte Technik, beispielsweise die Schleifentelefone mit ihren alten Wählscheiben. Und auf der Schreibmaschine kann das fehlerfreie Tippen einer ganzen Seite geübt werden. Aber aufgepasst: Es gab damals noch keine Korrektur- oder Löschtaste. Natürlich wird auch Merians „Topographia“ aus dem Jahr 1652 gezeigt.

Die Eröffnung der Ausstellung „Zeitreise ins Magazin“ erfolgt gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Fördervereins der Museen Alte Bischofsburg Jörg Gehrmann am Donnerstag, 2. März 2023, um 18 Uhr. Die  Veranstaltung steht unter dem Motto: wie funktioniert das, erklingt das Polyphon von 1900. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Das alte Scheibentelefon kann in der Sonderausstellung ausprobiert werden. © Kreismuseen Alte Bischofsburg Wittstock
Das alte Scheibentelefon kann in der Sonderausstellung ausprobiert werden. © Kreismuseen Alte Bischofsburg Wittstock

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