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25.07.2022

Die Gesundheitsbuddys von Wusterhausen in Aktion

Gezieltes Training für ältere Menschen für mehr Selbständigkeit

Die Gesundheitsbuddys vom Verein der Lebensfreu(n)de e.V. beim gemeinsamen Training in Wusterhausen © Landkreis OPR
Die Gesundheitsbuddys vom Verein der Lebensfreu(n)de e.V. beim gemeinsamen Training in Wusterhausen © Landkreis OPR

Mit ihren dunkellilafarbenen Shirts fallen die Gesundheitsbuddys vom Verein der Lebensfreu(n)de e.V. Wusterhausen schon aus Entfernung deutlich auf. Und kommt man dann den insgesamt 16 Mitgliedern mit ihrer stellvertretenden Vorsitzenden Jacqueline Salih näher und vor allem mit ihnen ins Gespräch, spürt man auf Anhieb die große Begeisterung für ihr im Sommer 2020 ins Leben gerufene Projekt. Gesundheitsbuddys, um das kurz zu erklären, sind ehrenamtlich tätige Gesundheits-Freunde (und vor allem Freundinnen!), die Hausbesuche bei älteren Menschen machen, die in ihrer Alltagsmobilität erheblich eingeschränkt sind. Die Buddys helfen durch ein ganz gezieltes Training nach einem wissenschaftlichen Konzept der Medizinischen Universität Wien beim Aufbau von Kraft, Koordination und Gleichgewicht. So können diese wichtigen Faktoren für Selbstständigkeit und Selbstbestimmung bis ins höchste Lebensalter erhalten oder wieder gestärkt werden. In Potsdam gibt es die Gesundheitsbuddys schon seit einigen Jahren und haben sich dort etabliert. Und von dort kam auch Gisela Gehrmann als Projektleiterin im Sommer 2020 zu einer Informationsveranstaltung nach Wusterhausen/Dosse. Der Funke nach ihrem mitreissenden Vortrag sprang sofort über auf die anwesenden Frauen und Männer, berichtet Jacqueline Salih mit noch immer leuchtenden Augen, das Interesse war jedenfalls danach sehr groß. So groß, dass im Juni vergangenen Jahres schon der erste Schulungslehrgang für die neuen Wusterhausener Buddys durchgeführt werden konnte. Die Ausbildung besteht aus einer 30-stündigen Grundausbildung und einem 20 Stunden umfassenden Bewegungsmodul, bei dem das Wissen zu den einzelnen Bewegungsübungen vermittelt wird. Inzwischen gibt es in Wusterhausen immerhin schon 18 ausgebildete und zertifizierte Gesundheitsbuddys, von denen aktuell fünf im Einsatz sind. 

Sozialministerin Ursula Nonnemacher infomiert sich mit Landrat Ralf Reinhardt (links im Bild) über das Projekt der Gesundheitsbuddys © Landkreis OPR
Sozialministerin Ursula Nonnemacher infomiert sich mit Landrat Ralf Reinhardt (links im Bild) über das Projekt der Gesundheitsbuddys © Landkreis OPR


Finanziert wird das Projekt derzeit über die Pflegekassen und vom Land Brandenburg im Rahmen des Paktes für Pflege. Vor rund anderthalb Jahren hatte Sozialministerin Ursula Nonnemacher mit des Mitgliedsorganisationen des Landespflegeausschusses diesen Pakt gebildet, denn immerhin knapp 154-tausend Menschen in Brandenburg sind pflegebedürftig, was eine besondere Herausforderung gerade im ländlichen Raum darstellt. Eine thematische Säule des Paktes ist dabei die "Pflege vor Ort", also genau dort Pflegehilfe anzubieten, wo die Menschen leben, zuhause sind und alt werden möchten. Eine Zielsetzung, die auch die Gesundheitsbuddys verfolgen und von deren Arbeit sich die Sozialministerin bei ihrer "Pflege-vor-Ort-Tour" jetzt am vergangenen Freitag in Wusterhausen ein Bild machen konnte, gemeinsam mit Landrat Ralf Reinhardt, Sozialdezernentin Waltraud Kuhne und Wusterhausens Bürgermeister Philipp Schulz. "Das ist ein richtig tolles Angebot, was sich aber noch mehr herumsprechen muss", erklärte die Ministerin bei ihrem Vor-Ort-Termin. "Vor allem ist eine Vernetzung mit anderen im Pflegebereich tätigen Diensten und Einrichtungen in der Region wichtig, damit noch mehr Menschen von diesen Angeboten erfahren und sie auch nutzen können", so die Ministerin. Ähnlich sieht das auch Landrat Ralf Reinhardt: "Dieses Engagement für die Ältesten in unserer Gesellschaft verdient höchsten Respekt. Und ich hoffe, dass dieses Angebot noch bekannter wird und entsprechend mehr Nutzerinnen und Nutzer findet."

Jacqueline Salih, die Vizevorsitzende des Vereins der Lebensfreu(n)de e.V. Wusterhausen will auch genau in diese Richtung hinarbeiten, aber im richtigen Tempo. "Alles muss langsam wachsen und sich entwickeln", sagt Frau Salih, die schon weitere Ideen in Planung hat. So sollen ab Ende August 2022 in Wusterhausen auch Kulturbuddys in einem 20-stündigen Aufbaukurs ausgebildet werden. Dann geht es, wie der Name schon verrät, weniger um Bewegungsschulung, sondern vielmehr um die Begleitung der Buddy-Nutzer:innen zu kulturellen Veranstaltungen wie etwa Konzerten, Lesungen oder Kinovorstellungen. Aber auch eine Lesung in den heimischen vier Wänden wäre vorstellbar, denn den Ideen sind keine Grenzen gesetzt, schon gar nicht bei den Buddys aus der Kleeblattregion.

Wer Kontakt zu den Gesundheitsbuddys in Wusterhausen aufnehmen möchte, ob nun als künftige/r Nutzer:in oder als Mitglied, wendet sich an:

Aktive Lebensfreu(n)de Gemeinde Wusterhausen e.V.
Am Markt 24, 16868 Wusterhausen/Dosse

e-Mail: alf-wusterhausen@web.de

Telefon: 033979 14305 (Frau Buschke - Vorsitz) / 0172 919 6857 (Frau Salih - Koordinatorin)

Die stellvertretende Vereinsvorsitzende Jacqueline Salih (rechts) stellt die Arbeit der Gesundheitsbuddys vor © Landkreis OPR
Die stellvertretende Vereinsvorsitzende Jacqueline Salih (rechts) stellt die Arbeit der Gesundheitsbuddys vor © Landkreis OPR
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