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Themen der Woche: drinnen+draußen

11.01.2023

Mehr Freiraum für das Naturerleben in der Heide

Kreistagsbeschluss zur Betretung der Kyritz-Ruppiner Heide ist umgesetzt worden

Die südliche Kyritz-Ruppiner Heide bei Neuglienicke: Ein größerer Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes kann nunmehr betreten werden. © Landkreis OPR
Die südliche Kyritz-Ruppiner Heide bei Neuglienicke: Ein größerer Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes kann nunmehr betreten werden. © Landkreis OPR

Etwas Beklemmendes hatten die Schilder mit den Hinweisen zum Betretungsverbot und zu den Explosionsgefahren schon gehabt, die bisher die Wanderwege zwischen Neuglienicke, Pfalzheim und Rossow im südlichen Teil der Kyritz-Ruppiner Heide säumten. Doch diese Zeiten sind nun vorbei: Immerhin rund 1.000 Hektar Heide, was ungefähr der Fläche von 1.300 Fußballfeldern entspricht, können ab sofort gefahrlos betreten werden. Dem vorausgegangen war ein Beschluss des Kreistages Ostprignitz-Ruppin vom 30. Juni 2022, dass bestimmte Flächen aus der Verordnung zum Betretungsverbot der Heide herausgenommen werden. "Damit wurde ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung zivile Nachnutzung des ehemaligen Truppenübungsplatzes gegangen. Wir freuen uns, dass nun ein größerer Teil der Heide allen Menschen zur Verfügung steht", so der stellvertretende Landrat und Dezernent für Bauen, Ordnung und Umwelt, Werner Nüse. Gemeinsam mit der Vorsitzenden des Kreistages, Sigrid Nau, sowie Vertretern der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), der Eigentümerin des Areals, und des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land, konnte sich Nüse bei einem Vor-Ort-Termin nahe Neuglienicke von der praktischen Umsetzung des Kreistagsbeschlusses ein Bild machen. Zuvor waren von zwei Unternehmen, die der Landkreis beauftragt hatte, insgesamt 16 Schranken sowie 130 Warnschilder versetzt bzw. entfernt worden. 

Gemeinsamer Besichtigungstermin in der Heide: Die Kreistagsvorsitzende Sigrid Nau mit Vize-Landrat Werner Nüse, Olaf Wolff vom Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, Ordnungsamtsleiter Mathias Wittmoser und dem zuständigen Revierförster Christoph Licht (von links). Hinter der Schranke beginnt das neu festgelegte Sperrgebiet, für das weiterhin ein Befahrungs- und Betretungsverbot gilt. © Landkreis OPR
Gemeinsamer Besichtigungstermin in der Heide: Die Kreistagsvorsitzende Sigrid Nau mit Vize-Landrat Werner Nüse, Olaf Wolff vom Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, Ordnungsamtsleiter Mathias Wittmoser und dem zuständigen Revierförster Christoph Licht (von links). Hinter der Schranke beginnt das neu festgelegte Sperrgebiet, für das weiterhin ein Befahrungs- und Betretungsverbot gilt. © Landkreis OPR

Vor der Freigabe der Flächen musste aber unter anderem noch die Prüfung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) abgewartet werden. Der KMBD stellte schließlich im Laufe des vergangenen Jahres fest, dass "keine konkreten Anhaltspunkte auf das Vorhandensein von Kampfmitteln" vorliegen. Kampfmittel, die noch aus der Zeit der militärischen Nutzung des Geländes durch die Westgruppe der Streitkräfte der UdSSR in den Jahren 1952 bis 1993 stammen. Dabei handelt es sich um gefährliche Spreng- und Splitterbomben sowie Streuwaffen und Luft-Boden-Raketen. Für den größten Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes - das sind rund 11.000 Hektar - bleibt es aufgrund der bestehenden hohen Risiken durch Munitionsreste weiter bei einem allgemeinen Betretungsverbot. Das betrifft auch den Bereich nördlich der Landesstraße 15, in dem es früher eine Kaserne und ein Munitionslager gab und der entsprechend gekennzeichnet ist. 

Im südlichen Teil der Heide dürfte vor allem der Naturtourismus von der jetzt erfolgten Freigabe weiter profitieren. Entsprechend äußerte sich auch die Kreistagsvorsitzende Sigrid Nau: "Mein Dank gilt allen, die sich mit großem Engagement für eine freie Heide eingesetzt haben und diese einst militärisch genutzte Fläche für uns alle zurückerobert haben. Die jetzt erfolgte Freigabe ist ein wertvoller Zugewinn für uns alle."

Die Kyritz-Ruppiner Heide, die seit 2021 auch Teil des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land ist, wird jedes Jahr von immer mehr Menschen besucht. Bereits 2019 zog es schätzungsweise etwa 8.000 Besucherinnen und Besucher in die Heide, Tendenz steigend. Ein Anziehungspunkt ist vor allem der Heideturm auf dem Sielmann-Hügel nahe Pfalzheim, das Wahrzeichen der Heide. Von dem 15 Meter hohen Holzturm aus lässt sich im Spätsommer die prächtige Heideblüte besonders gut überblicken. Einen Vorgeschmack liefert die offizielle Webseite der Kyritz-Ruppiner Heide, unter anderem mit einem sehenswerten 360-Grad-Heideturm-Rundgang. 

Am Wanderparkplatz in Neuglienicke: Neben Pfalzheim und Rossow einer der Hauptzugänge zur Kyritz-Ruppiner Heide. Bis zum Wahrzeichen und attraktiven Aussichtspunkt, dem Heideturm auf dem Sielmann-Hügel, sind es knapp fünf Kilometer.  Autos müssen hier stehenbleiben, denn die Wege durch die Heide dürfen auch künftig nicht mit Kraftfahrzeugen befahren werden. © Landkreis OPR
Am Wanderparkplatz in Neuglienicke: Neben Pfalzheim und Rossow einer der Hauptzugänge zur Kyritz-Ruppiner Heide. Bis zum Wahrzeichen und attraktiven Aussichtspunkt, dem Heideturm auf dem Sielmann-Hügel, sind es knapp fünf Kilometer. Autos müssen hier stehenbleiben, denn die Wege durch die Heide dürfen auch künftig nicht mit Kraftfahrzeugen befahren werden. © Landkreis OPR
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