Feier für den scheidenden MHB-Präsidenten
Bereits am vergangenen Samstag hatte Prof. Dr. Edmund Neugebauer den symbolischen Staffelstab als Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) „Theodor Fontane“ an seinen Nachfolger Prof. Dr. Hans-Uwe Simon, der zuletzt Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bern (Schweiz) war, übergeben. Genutzt wurde dafür der festliche Anlass der Verabschiedung der ersten 36 Absolvent:innen der MHB, an der auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Wissenschaftsministerin Manja Schüle teilgenommen hatten.
Am Montag erfolgte dann eine kleine hochschulinterne Verabschiedungsfeier für den scheidenden und aus Hessen stammenden MHB-Präsidenten Neugebauer, der seit 2016 an der Spitze der Hochschule gestanden hatte. Auch Landrat Ralf Reinhardt ließ es sich nicht nehmen, einen der Kämpfer für die MHB, der dafür auch das Lob des Ministerpräsidenten erhalten hatte, persönlich zu verabschieden. Im Gepäck: Wein und Sekt mit dem Label des Landkreises. Landrat und Mediziner waren sich einig, dass die Medizinische Hochschule nicht nur für Neuruppin, sondern für ganz Brandenburg einen wichtigen Zweck erfüllt – nämlich junge Mediziner:innen in den ländlichen Raum zu holen. „Der Klebeeffekt hat funktioniert“, so das Resümee von Edmund Neugebauer. Alleine vier MHB-Absolvent:innen werden an den Ruppiner Kliniken bleiben. „Wir haben uns gegen das damals bestehende Vorurteil durchgesetzt, dass eine Medizinerausbildung in der Provinz nicht möglich sei“, ist auch Reinhardt rückblickend zufrieden. Daher sei es auch ein starkes Signal, dass die MHB seit 2020 vom Land Brandenburg gefördert werde, bestätigte Neugebauer, der sich wünscht, dass Brandenburg noch mehr Geld für die Mediziner:innenausbildung an der MHB zur Verfügung stellt: „Das ist für die Forschung wichtig.“ Denn in den nächsten Jahren steht die Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat an.
Doch was das Finanzielle angeht, ist auch der scheidende Präsident nicht untätig, in dem er Drittmittel für Forschungsprojekte eingeworben hat. Der Forschung will sich der 71-Jährige, der rund 650 Publikationen verfasst und seit 2006 nicht nur Ehrenprofessor der Medizinischen Schule in Kanton (China) ist, sondern 2016 auch die Ehrendoktorwürde der Universität Malaga (Spanien) erhalten hat, ab dem 1. September auch wieder selber stärker widmen. Dazu übernimmt er ab 1. September 2021 eine Seniorprofessur im Bereich der Versorgungsforschung an der MHB. „Ich gehe zurück in die Wissenschaft, denn dort komme ich eigentlich her.“ Die Aufgabe an der Spitze der MHB bezeichnet er rückblickend als „kraftvolles Amt“ und bedankte sich beim Landrat für die gute Zusammenarbeit. Denn für die Entwicklung der 2014 gegen viele Widerstände gegründeten MHB sei es überaus hilfreich gewesen, dass die Idee unter anderem auch vom Landkreis Ostprignitz-Ruppin und der Stadt Neuruppin mitgetragen worden sei. Für die Zukunft der MHB wünscht sich Edmund Neugebauer jedoch, dass sich die Stadt mit der Einrichtung als „Universität in der Stadt“ noch mehr identifizieren würde.