Das Gesundheitsamt in Neuruppin hat heute den ersten Verdachtsfall von Affenpocken bei einer Person aus Ostprignitz-Ruppin bekannt gegeben. Die Laborbestätigung (mind. fünf Tage) des Verdachtsfalls steht noch aus. Trotzdem befindet sich die Person bereits in Isolation.
Affenpocken sind eine seltene, vermutlich vor allem von Nagetieren auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind nach aktuellen Erkenntnissen selten, aber möglich, vor allem bei engem Körperkontakt zu einer infizierten Person. Das Infektionsrisiko für die breite Bevölkerung wird bisher bei Affenpocken als gering eingeschätzt, aber dennoch genau beobachtet.
Waltraud Kuhne, Dezernentin für Gesundheit und Soziales: „Es war zu erwarten, dass auch im Landkreis Ostprignitz-Ruppin irgendwann der erste Fall von Affenpocken auftreten wird. Die Gesundheitsamt war darauf vorbereitet und arbeitet eng mit den übergeordneten Gesundheitsbehörden zusammen.“
Die Inkubationszeit für Affenpocken beträgt etwa fünf bis 21 Tage. Erste Symptome einer Infektion sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Es kann großflächiger Hautausschlag dazukommen. Wenn innerhalb der Inkubationszeit enger Kontakt mit einer infizierten Person stattfand, sollte das Gesundheitsamt kontaktiert werden. Bei Symptomentwicklung sollte der Kontakt zu anderen Menschen direkt vermieden, und der Hausarzt vorab telefonisch, unter Angabe des Verdachtes auf Kontakt zu Affenpocken, kontaktiert werden.
Auf der Homepage des Robert Koch Institutes (RKI) gibt es eine Übersicht zu dem Thema, wo auch eine Einschätzung der epidemiologischen Lage vorgenommen wird. Des Weiteren finden sich dort auch Antworten zu den Übertragungswegen in den FAQs (https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Affenpocken/affenpocken_gesamt.html;jsessionid=279BD3BB53BE3B48E7A51141CD01E05B.internet062?nn=2386228).
Da die Infektionslage dynamisch ist, informieren sich die zuständigen Mitarbeiter:innen des Gesundheitsamtes des Landkreises täglich und bringen ihr Wissen entsprechend stets auf den neusten Stand. Bei Infektionen mit Affenpocken lassen sich die bereits während der Corona-Pandemie in Ostprignitz-Ruppin bewährten Instrumente wie Kontaktpersonennachverfolgung, Quarantänemanagement, Fallbetreuung usw. anwenden.