Die 33. Brandenburgische Frauenwoche steht unter dem Motto „Bei uns doch nicht!“. Kernzeit des Formats ist der März. In diesem Monat sind auch im Landkreis Ostprignitz-Ruppin mehrere Veranstaltungen geplant – zwei davon werden von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, Judith Melzer-Voigt, und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Neuruppin, Ines Rehfeld, gemeinsam mit weiteren Akteur:innen organisiert.
Am 8. März von 17 bis 19 Uhr geht es im Mehrgenerationenhaus „Krümelkiste“ in Neuruppin um Zivilcourage. Gemeinsam mit dem Demokratischen Frauenbund organisieren die Gleichstellungsbeauftragten „Hinschauen statt Weghören“, eine Veranstaltung, bei der alle Interessierten erfahren, was sie selbst ganz konkret gegen häusliche Gewalt tun können. Wie kann man helfen, wenn die Nachbarin immer wieder mit einem blauen Auge zu sehen ist? Was kann getan werden, wenn das Kind, das in der Kita betreut wird, von solchen Dingen erzählt, die zu Hause stattfinden? Unterstützung gibt es an diesem Abend im MGH von den Akteur:innen des Arbeitskreises Umgangsrecht im Kontext häuslicher Gewalt, in dem nicht-staatliche und staatliche Organisationen zusammenarbeiten. Mitarbeiterinnen des Frauenhauses werden über ihre Erfahrungen berichten, anonyme Schicksale beleuchten und einen interaktiven Teil des Abends anbieten. Die Polizei ist vor Ort und berichtet über Schritte, mit denen jeder einzelne helfen kann. Die Opferhilfe informiert schließlich über Unterstützungsangebote für Betroffene. Anschließend gibt es die Möglichkeit, bei einem kleinen Imbiss miteinander ins Gespräch zu kommen.
Am 29. März von 9 bis 12 Uhr findet im Alten Gymnasium in Neuruppin der Fachtag „Istanbul goes OPR – Fachtag zum Schutz von Frauen und Kindern bei Partnerschaftsgewalt“ statt. Diese Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten, nicht nur an Fachpublikum. Es wird um die Istanbul-Konvention gehen, die als Übereinkommen zur Verhütung und Bekämpfung von häuslicher Gewalt seit 2018 auch in Deutschland geltendes Recht ist. Doch wo steht der Landkreis Ostprignitz-Ruppin nach diesen fünf Jahren? Was hat gut geklappt, wo gibt es Nachholbedarf? Der Input-Vortrag kommt an diesem Tag von Staatsanwältin i.R. Dagmar Freudenberg, die durch ihr Engagement im Bereich des Opferschutzes und der Täterarbeit bekannt ist. Sie steht dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend als Expertin zur Seite. Nach dem Vortrag von Dagmar Freudenberg wird Moderatorin Jenny Pöller durch die Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen des Jugendamtes des Landkreises, der Opferhilfe, der Täterarbeit und des Frauenhauses leiten. Auch dieser Fachtag endet mit einem Imbiss, bei dem sich die Teilnehmer:innen austauschen können. Brandenburgs Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, Ursula Nonnemacher, hat ihr Kommen bereits zugesagt.
Anmeldungen für beide Veranstaltungen sind per E-Mail an judith.melzer-voigt@opr.de oder telefonisch unter 03391 6887020 möglich.
Weitere Veranstaltungen im Zuge der Brandenburgischen Frauenwoche 2023 im Landkreis Ostprignitz-Ruppin:
- 11. März, 15.30 Uhr, Karwe, Landhaus Kastanie, Demokratischer Frauenbund Karwe, Frauentagsfeier, Austausch zu „Hinschauen statt Weghören“ (s.o.), gemütliches Beisammensein, Nicht-dfb-Mitglieder zahlen fünf Euro, Anmeldungen bis Montag, 6. März, unter 01522 2581514 oder 0151 56998545
- 30. März, 14 bis 16 Uhr, Mehrgenerationenhaus „Krümelkiste“ in Neuruppin, Workshop des Demokratischen Frauenbundes zu Gewalt, Sexismus und Diskriminierung