Die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) mit ihrem Universitätsklinikverbund, den Kliniken in Neuruppin, Brandenburg an der Havel, Bernau und Rüdersdorf bei Berlin, wird Teil des weltweit bedeutenden Netzwerks des Joanna Briggs Instituts (JBI). Das JBI, das seinen Sitz innerhalb der Fakultät für Gesundheits- und Medizinwissenschaften der Universität Adelaide (Australien) hat, ist ein internationales, gemeinnütziges Forschungs- und Entwicklungszentrum. Es ist weltweit führend auf dem Gebiet der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung und vernetzt akademische Einrichtungen mit Krankenhäusern und Entscheider:innen aus dem Gesundheitswesen. Dafür kooperiert das JBI mit mehr als 70 Einrichtungen in 34 Ländern.
„Wir freuen uns sehr, dass wir als MHB eine von nur zwei Partner-Hochschulen in Deutschland sind, die aktiv mit dem JBI kooperieren. Ein wesentliches Ziel des JBI und des Netzwerkes ist es, auf Grundlage der gemeinsam gewonnenen Informationen den wissenschaftlichen Austausch zu ermöglichen, Aus- und Weiterbildungen zu entwickeln und bereitzustellen, um weltweit die medizinische Versorgung zu verbessern“, sagt Prof. Hans-Uwe Simon, Präsident der MHB. Die Hochschule wird durch diese Partnerschaft künftig auf international anerkanntes Wissen aus den Bereichen Gesundheit, Medizin und Pflege zugreifen sowie das Angebot der wissenschaftlichen Weiterbildungen erweitern können. Durch den Austausch im Netzwerk werden zudem Forschung und Praxis unterstützt.
Das neue JBI-Center in Deutschland wird von Dr. Robert Prill, Wissenschaftlicher Leiter am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums der MHB in Brandenburg an der Havel, aufgebaut und geleitet. Als Co-Direktor wird Prof. Dawid Pieper, Leiter des Zentrums für Versorgungsforschung Brandenburg sowie des Instituts für Versorgungs- und Gesundheitssystemforschung am MHB-Campus Rüdersdorf, am Aufbau beteiligt sein. Laut Dr. Robert Prill hat die MHB ab sofort zudem Zugang zu den umfangreichen JBI-Datenbanken und Software-Ressourcen. Das neue JBI-Center wird sich vorrangig den Bereichen Evidenzimplementierung in der klinischen Praxis und der Evidenzsynthese von Primärstudien widmen. Zudem soll untersucht werden, wie sich die gesammelten Erfahrungen in der Umsetzung von Evidenz in die Versorgungspraxis noch weiter nutzen lassen.
Ziel der evidenzbasierten Medizin ist es, ärztliche Entscheidungsgrundlagen zu verbessern und die Qualität bei Diagnose und Therapie zu erhöhen. Das soll durch eine bessere Kombination von ärztlich-klinischer Erfahrung und dem bestmöglichen Einsatz von medizinischem Forschungswissen erfolgen. Die evidenzbasierte Medizin beruht dabei auf ärztlicher Expertise, individuellen Werten und Wünschen der Patient:innen sowie dem aktuellen Stand klinischer Forschung.