Der Landkreis stellt den aktuellen Grundstücksmarktbericht 2022 vor
Im Rahmen eines Pressegesprächs hat in dieser Woche Henry Zunke, Leiter des Amtes für Kataster, Geoinformation und IT, den neuen Grundstücksmarktbericht für den Landkreis Ostprignitz-Ruppin vorgestellt, der bald auch online auf der Webseite der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte im Land Brandenburg veröffentlicht und dann kostenfrei für alle Bürgerinnen und Bürger verfügbar sein wird.
Laut dem Grundstücksmarktbericht 2022 ist die Anzahl von Verträgen in Zusammenhang mit dem Kauf von Grundstücken gegenüber dem Vorjahr um mehr 20 Prozent zurückgegangen. Gab es im Jahr 2021 noch 1.832 Vertragsabschlüsse, so waren es im vergangenen Jahr 1.432. Bei unbebauten Grundstücken für Ein- und Zweifamilienhäuser betrug der Vertragsrückgang 32 Prozent, bei bebauten Grundstücken wurde ein Minus von rund 10 Prozent registriert. Nach Einschätzung von Henry Zunke dürfte diese Entwicklung unter anderem mit den nicht optimalen Rahmenbedingungen zu tun haben, da gestiegene Kreditzinsen, Baupreise, die hohen energetischen Anforderungen sowie die Verfügbarkeit von Fachfirmen offenbar bei Kauf- und Bauinteressent:innen für eine gewisse Zurückhaltung gesorgt haben.
Neben dem Rückgang bei den Verträgen wurde 2022 außerdem der geringste Flächenumsatz seit dem Jahr 2015 erzielt: Nach 2.430 Hektar, die 2021 umgesetzt wurden, waren es im Folgejahr 1.933 Hektar - das entspricht einem Rückgang von gut 20 Prozent. Anders der Trend beim Gewerbebauland: Hier konnte eine Vervierfachung des Geldumsatzes verzeichnet werden, auch wurden insgesamt deutlich größere Flächen umgesetzt. Die Zahl der Kaufverträge bewegte sich in etwa auf dem Niveau von 2021.
Bei den Kaufpreisen gab es beim individuellen Wohnungsbau, also den Ein- und Zweifamilienhäusern, im Vergleich 2021 zu 2022 einen Anstieg der mittleren Kaufpreise bei unbebauten Baugrundstücken. In dörflichen Lagen kletterte das durchschnittliche Preisniveau von 31 auf 43 Euro pro Quadratmeter, bei den städtischen Wohnbaugrundstücken (ohne Neuruppin) von 62 auf 98 Euro. Die Eigenheimgebiete in Dörfern und Städten insgesamt kosteten im Schnitt 121 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2022, im Jahr davor waren es noch 92 Euro. Teurer wurden unbebaute Wochenend- und Ferienhausgrundstücke im Landkreis: Hier betrug der mittlere Kaufpreis im vergangenen Jahr 152 Euro pro Quadratmeter gegenüber 111 Euro in 2021.
Abschließend ein Blick auf die aktuellen Bodenrichtwerte: Ein Bodenrichtwert ist der durchschnittliche Lagewert des Bodens für eine Mehrheit von Grundstücken innerhalb eines abgegrenzten Gebietes (Bodenrichtwertzone), für die im Wesentlichen gleiche Wertverhältnisse vorliegen. Seit 2022 ermittelt der jeweils zuständige Gutachterausschuss die Bodenrichtwerte zum Stichtag 1. Januar eines jeden Jahres. Zum diesjährigen Stichtag wurden 510 Bodenrichtwerte vom Ausschuss beschlossen, davon 372 Wohnbauflächen, 33 Gewerbeflächen, 93 Erholungsgebiete und 12 land- bzw. forstwirtschaftliche Flächen. Insgesamt blieben die Bodenrichtwerte im Vergleich der Jahre 2022 und 2021 weitestgehend unverändert. Bei den Gewerbeflächen und hier den überregionalen Gewerbegebieten, wie beispielsweise dem Temnitzpark in Dabergotz und Werder oder dem Gewerbegebiet Treskow, gab es Steigerungen um bis zu 14 Euro pro Quadratmeter.
Alle Bodenrichtwerte können kostenfrei über das Bodenrichtwerte-Portal BORIS Land Brandenburg eingesehen werden.