Von der Grundschule Wustrau bis zur Kirche nach Langen und wieder zurück radelten am Freitag rund 150 Menschen, um sich für einen Radweg entlang der Landesstraße L 164 einzusetzen. Unter den Teilnehmenden war auch Vize-Landrat Werner Nüse. Denn auch wenn der Landkreis für den Radwegebau an Landesstraßen nicht zuständig ist - das ist die Aufgabe des Landes Brandenburg - setzt sich der Landkreis doch sehr für einen Bau eines Radweges ein. So sei die fragliche Trasse zwischen Wustrau und Dammkrug in dem Radverkehrskonzept des Landkreises, das jüngst einstimmig vom Kreistag beschlossen wurde, als Vorrangroute und damit in der höchsten Kategorie enthalten, berichtete Werner Nüse. Er hofft, dass die Strecke damit auch Aussichten habe, in das Landeskonzept aufgenommen zu werden. Denn die Landesplanung werde gerade neu aufgestellt, wobei auf bereits vorliegende Radverkerhskonzepte der einzelnen Landkreise zurückgegriffen werde, erklärt der stellvertretende Landrat. "Die Radwegprojekte an Landesstraßen müssen künftig in einem anderen Kontext betrachtet werden", so Werner Nüse. "Die neue Landesradverkehrsstrategie sieht unter anderem vor, ein Landesradnetz zu ermitteln. In diesem Netz werden voraussichtlich die wichtigsten Verbindungen für den Alltagsverkehr zwischen den größeren Orten enthalten sein." Zeitlich soll das neue Konzept des Landes jedoch erst frühestens Ende 2024 vorliegen.
Aber natürlich könne nur gefördert und gebaut werden, wenn die Verfügbarkeit der Grundstücke geklärt sei, schränkt Werner Nüse ein. "Hier ist zurzeit die Gemeinde Fehrbellin in Abstimmung mit dem Kreis Ostprignitz-Ruppin intensiv bemüht, möglichst viele Bauerlaubnisse von Straßenanrainern für die Anlage eines Radweges einzuholen. Gelingt dies, würden Gemeinde und Kreis erneut beim Land für die Förderung des Baus werben." Die Bürgerinitiative "Ruppiner See Neubau Radwege", welche zu der Demonstration am Freitag eingeladen hatte, kündigte sicherheitshalber aber schon mal eine weitere Demo für den Herbst an, schließlich gehe es um die Verkehrssicherheit - besonders von radfahrenden Kindern und Jugendlichen entlang der L 164.