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Beim Kreisentwicklungskonzept tagten im Mai die ersten Arbeitsgruppen – im ersten Sitzungsdurchlauf stand eine Bestandsaufnahme auf dem Programm

In der ersten Sitzungsrunde des Kreisentwicklungskonzeptes wurden statistische Daten aufbereitet und diskutiert. © Landkreis OPR
In der ersten Sitzungsrunde des Kreisentwicklungskonzeptes wurden statistische Daten aufbereitet und diskutiert. © Landkreis OPR

Die Arbeit am Kreisentwicklungskonzept 2035+ nimmt Fahrt auf. Im Mai sind die Arbeitsgruppen zu ihren jeweils ersten Treffen zusammengekommen. In der ersten Sitzungsrunde ging es um eine Bestandsaufnahme des Status Quo: Wo stehen wir aktuell? Was sind die größten Herausforderungen für die Zukunft? Das Kommunalberatungsbüro Complan, das mit der Erstellung des Kreisentwicklungskonzeptes beauftragt worden ist, hatte dazu jeweils umfangreich Daten aufbereitet, die in den Sitzungen diskutiert worden sind. Dass dabei Unterschiede zwischen Theorie und Wirklichkeit offenbar werden können ist ganz bewusst mit eingeplant – genau deshalb sollten sich Vertreter:innen aus den jeweiligen Fachbereichen mit den aufbereiteten Daten praktisch auseinandersetzen.

In der Arbeitsgruppe Daseinsfürsorge und Mobilität wurden so etwa Differenzen zwischen Daten zur Ärzteversorgung im Landkreis und der tatsächlichen Verfügbarkeit von Fachärzten deutlich. Nicht nur hier stellt der Fachkräftemangel eine Herausforderung dar, bei der in den kommenden Jahren keine Entspannung zu erwarten sein wird. Gleichzeitig wird der Bedarf an Pflegepersonal steigen, wenn die Generation der Babyboomer auf eine entsprechende Versorgung angewiesen sein wird. Dieser steigende Bedarf trifft auf eine abnehmende Zahl von Beschäftigten in den Sozial- und Pflegeberufen. Um Familien und jungen Menschen in Ostprignitz-Ruppin ein lebenswertes Umfeld zu bieten, braucht es zudem attraktive Angebote in der Stadt sowie insbesondere auf dem Land, auch im Bereich Mobilität. Zu der Sitzung der Arbeitsgruppe Daseinsvorsorge und Mobilität kamen regionale Akteure sowie Fachpartner:innen aus den Bereichen Betreuung, Bildung, Ausbildung, Soziales, Gesundheit und Mobilität zusammen.

Diskussion in der AG Daseinsvorsorge und Mobilität  © Landkreis OPR
Diskussion in der AG Daseinsvorsorge und Mobilität © Landkreis OPR

Eine zweite Arbeitsgruppe befasst sich mit dem Thema Wirtschaft und Innovation. Hier kamen im Mai Akteure aus kommunalen Wirtschaftsförderungen sowie den Bereichen Arbeitsmarkt und Gewerbeflächenentwicklung zusammen. In der Sitzung der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Innovation ging es um die Frage, wie eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis erreicht werden kann. Ein Ergebnis war, dass es bedarfsorientierte Gewerbeflächenangebote und attraktive Rahmenbedingungen für Investitionen, Unternehmen und Fachkräfte braucht. Dabei sollte, so der Tenor, auch die regionale Wertschöpfung gestärkt werden.

In allen Arbeitsgruppen wurde deutlich, dass der Landkreis Ostprignitz-Ruppin vor sehr spezifischen Herausforderungen steht, die ihre eigenen Lösungen brauchen: Die vergleichsweise geringe Bevölkerungszahl bei gleichzeitig großer Fläche erfordern besondere Anstrengungen im Bereich Mobilität, von denen schließlich auch die Daseinsvorsorge, aber auch wirtschaftliche Erfolge abhängig sein werden. Weiterhin bedarf es Anstrengungen, Fachkräfte in die Region zu locken und dort zu halten. Dabei sind insbesondere strukturelle Unterscheide zwischen den berlinnahen Kommunen und den von Berlin weiter entfernt liegenden Städten, Ämtern und Gemeinden zu berücksichtigen.

In der Sitzung der Arbeitsgruppe Umwelt und Energie ging es schließlich um Fragen, wie Boden-, Wasser- und Luftqualität gesichert sowie ein Verlust der Biodiversität verhindert werden kann. Weiterhin ging es darum, wie sich der Landkreis bestmöglich auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereiten kann, auch vor dem Hintergrund von Nutzungskonflikten zwischen Flächen für Natur- und Landschaftsschutz, erneuerbare Energien und Tourismus. Ziel soll es dabei nach Möglichkeit sein, die unterschiedlichen Nutzungen in Einklang zu bringen.

Für die Arbeitsgruppen sind insgesamt jeweils drei Treffen geplant. Bei der ersten Runde ging es darum, eine möglichst realistische Bestandsaufnahme zu erzielen, auf deren Grundlage dann Ideen und Potentiale für die Zukunft entwickelt werden. Dafür sind die nächsten Sitzungsrunden vorgesehen, die für September/Oktober sowie Januar angesetzt sind. Bevor das Kreisentwicklungskonzept schließlich durch die Gremien des Kreistages geht, wo es im Mai 2024 beschlossen werden soll, stehen noch zwei Formate an, bei denen die Beteiligung der Bürger:innen des Landkreises vorgesehen ist: Ende dieses Monats wird es eine Kinder- und Jugendzukunftswerkstatt geben sowie im Oktober eine Bürgerwerkstatt, der ein Online-Beteiligungsverfahren vorausgehen wird.

26.06.2023 
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