Neuer Geh- und Radweg in Heiligengrabe freigegeben
Darauf haben viele Menschen in der Gemeinde Heiligengrabe gewartet, nun ist ein großer Wunsch Realität geworden: Für die Strecke vom etwas abseitig gelegenen Bahnhof zum Kloster Stift zum Heiligengrabe können Fuß- und Radfahrer:innen nunmehr einen neuen und vor allem sicheren Weg nutzen, der sich parallel zur Blesendorfer Straße und vorbei an etlichen Bäumen schlängelt. Im Juni dieses Jahres begannen die Bauarbeiten, bereits Mitte Oktober konnte der gut 1,2 Kilometer lange und 2 Meter 50 breite Streifen von der Firma Prignitzer Asphalt GmbH & Co. KG fertiggestellt werden. Die Zeiten, in denen per Bahn an- oder abreisende Menschen die nicht ungefährliche Straße für die Strecke zwischen Bahnhof und Kloster Stift nutzen mussten, sind nun endgültig vorbei.
Entsprechend erfreut äußerten sich bei der offiziellen Eröffnung des Geh- und Radweges in Heiligengrabe auch die an dem Bauprojekt Beteiligten. Äbtissin Dr. Ilsabe Alpermann: "Ich bin sehr froh, dass dieser neue Radweg umgesetzt werden konnte. Für die Schule auf dem Kloster-Areal sowie die Bewohner und Besucher des Klosters ist dieser Weg eine enorm wichtige Verbindung. An dieser Stelle möchte ich mich bei der Gemeinde Heiligengrabe für die große Unterstützung bei der Umsetzung des Projekts bedanken." Die Äbtissin erinnerte auch an viele ältere Menschen oder Personen mit Handicap, die es nun leichter hätten, das Kloster und den Ortskern zu erreichen. Das Kloster selbst hatte für den Bau des Weges Flächen entlang der Blesendorfer Straße zur Verfügung gestellt.
Landrat Ralf Reinhardt hob für den Landkreis als Bauherr hervor, dass es gelungen sei, mit der Fertigstellung des Weges mehrere Ziele zu verwirklichen. Die nun gute Anbindung des Bahnhofs an den Ort Heiligengrabe könne nämlich nicht nur von Einheimischen zu Fuß oder per Rad genutzt werden, sie habe vor allem auch einen großen Mehrwert für Touristinnen und Touristen. "Ich wünschte mir, wir könnten im Radwegebau noch mehr solcher Projekte umsetzen. Der neue Weg schließt zudem eine Lücke auf der Radroute historischer Stadtkerne in der Prignitz, mit der sich auf einer Länge von insgesamt 291 Kilometern der Nordwesten Brandenburgs mit dem Fahrrad entdecken lässt", so Ralf Reinhardt.
Auch der Bürgermeister der Gemeinde Heiligengrabe, Karl-Friedrich Schült, dankte allen Beteiligten für die Realisierung des Gemeinschaftsprojekts und richtete seinen Blick in die Zukunft: "Mein Traum wäre es, innerhalb der Gemeinde mit dem Fahrrad vom Süden in den Norden sicher fahren zu können." Allerdings werde die Förderung solcher Projekte im ländlichen Raum immer schwieriger, erklärte Schült.
Der jetzt fertiggestellte Geh- und Radweg in Heiligengrabe, der insgesamt rund 527.000 Euro gekostet hat, wird zu einem großen Teil vom Land Brandenburg gefördert. Er ist Bestandteil eines insgesamt 14 Projekte umfassenden Sanierungsprogramms im Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit einem Gesamtvolumen von rund 5,6 Millionen Euro, von denen 90 Prozent durch Fördermittel des Landes getragen werden. Bedingung für die Landesförderung war, dass die modernisierten Wege zu den Radrouten "Historische Stadtkerne 1-3" gehören. Mit dieser Unterstützung wurden seit 2019 zahlreiche Geh- und Radwege im Landkreis saniert oder neu realisiert, wie etwa die Verbindungen zwischen Sewekow und Zempow, von Neumühle bis zur Molchow-Brücke oder der Radweg von Krangen über Zippelsförde bis in die Rheinsberger Region.
Der Abschluss dieses Sanierungsprogramms bedeutet aber keineswegs eine Pause bei der Umsetzung weiterer Radweg-Projekte durch den Landkreis Ostprignitz-Ruppin. So ist unter anderem für das kommende Jahr die Fertigstellung des Radwegs zwischen Darritz und Walsleben an der Kreisstraße K 6807 geplant, im Jahr 2025 könnte dann der neue Radweg von Rehfeld nach Berlitt Wirklichkeit werden.