Schülerinnen und Schüler beteiligen sich am Kreisentwicklungskonzept
Nicht nur die Erwachsenen in Ostprignitz-Ruppin stecken derzeit in Arbeitsgruppen die Köpfe zusammen, um am Kreisentwicklungskonzept 2035+ zu feilen. Auch Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis sollen bei diesem Prozess mitgenommen werden und auf diesem Weg ihre Wünsche und Vorstellungen für die Zukunft formulieren. So geschehen in der vergangenen Woche in Kyritz. Rund 30 Schülerinnen und Schüler kamen im Kulturhaus zusammen, um in einer eintägigen Zukunftswerkstatt darüber zu diskutieren, was aus ihrer Sicht gut im Landkreis läuft, was nicht so toll funktioniert und was in Zukunft besser gemacht werden sollte.
Begrüßt wurden die jungen Teilnehmer:innen im "Kulti" von Landrat Ralf Reinhardt, der gleich um die Ecke in Kyritz zur Schule gegangen war und viel Wissenswertes über den Landkreis zu erzählen hatte. Etwa, dass Ostprignitz-Ruppin so groß ist wie das Saarland und es sich bei Wittstock/Dosse um die drittgrößte Stadt Deutschlands handelt - zumindest von der Fläche her gesehen. Aber es ging auch darum, welche Aufgaben ein Landkreis hat - von der Ausstellung der Fahrerlaubnis über die Bauaufsicht bis hin zur Kontrolle der Lebensmittel. Ralf Reinhardt lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler: "Eine Kreisverwaltung ist für die Bürgerinnen und Bürger da, sie erfüllt wichtige Aufgaben in unserer Gesellschaft. Mit Eurer Unterstützung und der Teilnahme an dieser Zukunftswerkstatt können wir den Landkreis fit für die Zukunft machen."
Im Laufe des Vormittags konnten sich die Kinder und Jugendlichen zunächst für verschiedene Mit-mach-Formate entscheiden und dann in Gruppen beispielsweise darüber diskutieren, wo sich ihre Lieblingsorte im Landkreis befinden, welche Orte eher gemieden werden, wie ein perfekter Tag aussieht oder aber, wie die Wünsche für die Zukunft aussehen. Nach einer Mittagspause standen schließlich Rollenspiele auf dem Programm, bei denen die Teilnehmenden einen fiktiven Fall durchspielen und dabei etwa in die Rolle eines Bürgermeisters bzw. einer Bürgermeisterin schlüpfen konnten.
Die Ideen und Wünsche der Kyritzer Zukunftswerkstatt werden nun ausgewertet und sollen am Ende mit in das Kreisentwicklungskonzept 2035+ einfließen. So können sich viele Kinder und Jugendliche vorstellen, dass mehr neue und moderne Technologien im Alltag Einzug halten, etwa bei der Gesundheitsversorgung. Zum Beispiel mit einem so genannten "Med-Dog", einem elektronischen Hund, der Gesundheitswerte messen und Medikamente zu den Menschen bringen kann. Eine Verbesserung der Notfallversorgung und Alternativen zum klassischen Krankenwagen zählen ebenso zu den Zukunftswünschen wie eine Kinderstadt mit mehr Bäumen und Parks, günstigen Angeboten für Schüler:innen und eine bessere Ausstattung mit Freizeitangeboten wie Freibädern und Clubs. Außerdem sollte aus dem Blickwinkel der Jungen der Zusammenhalt der Menschen mehr gefördert (dafür geeignete Treffpunkte schaffen), die regionale Ernährungsversorgung verbessert (mehr gesundes Essen), Bus- und Bahnanschlüsse ausgebaut und das mobile Internet modernisiert werden.
Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürgern aus dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin an der Erarbeitung des Kreisentwicklungskonzepts soll fortgesetzt werden: Im Frühherbst dieses Jahres wird es eine offene Bürgerwerkstatt mit vorgeschalteter Online-Befragung geben, zu der dann Jung und Alt gleichermaßen eingeladen sind. Der genaue Termin für diese Veranstaltung im September oder Oktober steht noch nicht fest.